„Lebensraum Linden“: Zum 90. Geburtstag von Adam Seide in Linden-Süd

In der Ricklinger Straße (Foto: Manfred Wassmann)

Hannover – Der hannoversche und Lindener Autor Adam Seide, später Frankfurt und Karlsruhe, wäre am 2. Juli 90 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass lud die Initiative „Lebensraum Linden“ zu einem Geburtstags-Erkundungsgang mit dem Lindener Autor Günter Müller ein. Treffpunkt war am alten Lindener Rathaus (am Schwarzen Bär).

Adam Seide wurde geboren als Wilhelm Seide am 2. Juli 1929 in der Franzstraße iin Hannover-Linden, er starb am 29. April 2004 in Limburg/Lahn. Verheiratet war er mit der Bildhauerin Ann Reder. Adam Seide war Schriftsetzermeister, Galerist, Schriftsteller, Herausgeber, Kunst- und Theaterkritiker, er gab mehrere Literaturzeitschriften heraus.

„Lampenschirm geht und geht“ (Günter Müller an der Ecke Ricklinger Straße / Allerweg) (Foto: Manfred Wassmann)

1958 eröffnete er eine der ersten privaten Galerien in Hannover, die als Treffpunkt der seinerzeitigen Kunstszene galt. Seit 1990 war Adam Seide P.E.N.-Mitglied. 1991 erhielt er den Gerrit-Engelke-Preis der Stadt Hannover, im Jahr 2000 den Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen.

Der Geburts- und Erinnerungstag wurde (im wahrsten Sinne des Wortes) begangen auf den literarischen Spuren von Adam Seide, seiner Lindener Jugend und seines letzten Romans. Der erste Band „…es ist nur eine Reise…“ seiner unvollendeten Lindener Trilogie „Drei alte Maler“ erschien im Jahr 2000.

Vom Standort der ehemaligen Galerie Seide am alten Lindener Rathaus (am Schwarzen Bär) ging es entlang der Spaziergänge von Seide´s alter ego „Lampenschirm“ („Lampenschirm geht und geht“) über Ricklinger Straße und Allerweg – vorbei an der Großkopfstraße (Adams Kindheit) – zum Deisterplatz (Kiosk von „Mutter Leuchtemal“).

Mit viel Text von Adam Seide und über ihn, gelesen von Günter Müller, sowie einer ganzen Reihe von Erinnerungen, z. B. an die Galerie, von weiteren Zeitzeugen.

Im Sinne des überzeugten Kneipengängers Adam Seide endete das ganze am Deisterplatz – mit einer kurzen Kneipenlesung und einem Erinnerungsaustausch beim Bier im Rias baixas II.

Die Veranstaltung wurde vom Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover unterstützt. Auszüge des Rundgangs finden sich als digitale „Tour“ auf www.lebensraum-linden.de

HCN/kk