Geschichte spielen mit PLAYMOBIL – Ein Sammler stellt aus

Die drei Garbsener im Gespräch, Foto: @ RTl.de

Ausstellung vom 02. September 2018 bis 24. Februar 2019

Hannover – Robert Packeiser verfügt über eine der umfangreichsten PLAYMOBIL-Sammlungen in Deutschland. Die Ausstellung im Historischen Museum zeigt sechs großflächige Dioramen aus seiner 21 Dioramen umfassenden Sammlung. Aber es ist nicht bloß diese Sammlung, die im Sonderausstellungsraum des Museums gezeigt wird, sondern auch die Präsentation der schöpferischen Entwicklung Robert Packeisers von der ersten ausgewählten Figur bis zu Gestaltung der aktuellen Projekte.

Robert Packeiser bei der Eröffnung der Sonderausstellung (Foto: HCN)

Die PLAYMOBIL-Welten von Robert Packeiser werden in der Ausstellung zusammen mit Objekten und Bildern aus der Sammlung des Historischen Museums Hannover präsentiert. Die Auswahl der Objekte zielt darauf, direkte Bezüge zwischen den PLAYMOBIL- Szenarien und der historischen Überlieferung aufzuzeigen.

Wenn etwa das Diorama „Stadt im Mittelalter“ einen Marktplatz mit Handwerkern und Verkaufsständen zeigt, so hat das Museumsteam mittelalterliche Handwerksprodukte, wie einen Kinderschuh aus dem 15. Jahrhundert, bereitgestellt. Die Besucher*innen können also zwischen den PLAYMOBIL-Welten und den Objekten in den Vitrinen hin- und herwechseln und beides miteinander vergleichen. Für das Museum bietet dies die Möglichkeit, historisches Wissen über die Objekte und ihre stadtgeschichtlichen Bedeutungen zu vermitteln.

Playmobil in Lebensgröße (Foto: HCN)

Der Sammler Robert Packeiser und das Museumsteam haben bei der Konzeption der Ausstellung eng zusammengearbeitet. Objektauswahl des Museums und der Bau der Dioramen haben sich gegenseitig beeinflusst. So hat sich Robert Packeiser bemüht, zu besonderen Objekten des Museums entsprechende Szenen in seine Dioramen zu integrieren, das Museumsteam hingegen hat sich bei der Auswahl der Objekte durch die Szenen der Dioramen leiten lassen. Dadurch ist eine Ausstellung entstanden, in der PLAYMOBIL-Welten und Objekte des Museums sehr eng aufeinander Bezug nehmen.

Die Sammlung umfasst nahezu alle Objekte des Herstellers (Foto: HCN)

Die gezeigte Objekte reichen von archäologischen Grabsfunden mittelalterlicher Handwerkserzeugnisse – darunter auch Leihgaben des Niedersächsischen Amtes für Denkmalpflege – bis hin zu Fotos vom Bau des Ihme-Zentrums oder von der Besetzung des Sprengel-Geländes in der 1980er Jahren.

Viele der gezeigte Gegenstände gehören zu den besonders schönen und aufschlussreichen Stücken der Sammlung des Museums. Von Kunsthandwerk auf hohem Niveau zeugt etwas die kostbare Hostienmonstranz aus dem 15. Jahrhundert, die ursprünglich aus der Marktkirche stammt. Ein Highlight ist das Schwert aus dem 13. Jahrhundert, das erst kürzlich für die Sammlung des Museums angeschafft werden konnte und zum ersten Mal hier ausgestellt wird. Dieses Schwert wurde mit Mitteln der Drs. Gerhard und Ruth Nienaber Stiftung erworben.

Stadt mit einem Marktplatz (Foto: HCN)

Für die Auswahl der Objete war immer auch zentral, welche Bedeutung sie für die Geschichte Hannovers haben. In der Ausstellung wird somit auch ein Überblick über wichtige Entwicklungen und Momente der hannoverschen Geschichte vermittelt.

Die Sammlung umfasst nahezu das komplette Sortiment des Herstellers seit 1994. Ergänzend kommen Miniaturen und Teile anderer Hersteller hinzu, die sich in das Gesamtbild einfügen. Die erste Figur war die „Putzfrau“, die Packeiser sich 1976 aussuchte. In der Kindheit stand PLAYMOBIL immer ganz oben auf der Wunschliste. Als junger Erwachsener hat R. Packeiser die Leidenschaft für PLAYMOBIL wiederentdeckt und begonnen zu sammeln.

Ein umfassendes Begleitprogramm wurde für die Ausstellung erarbeitet: Es entstanden Angebote für Schulen, Kindergruppe und Geburtstage, die Möglichkeit an einer Tauschbörse/einem Flohmarkt teilzunehmen und eigene PLAYMOBIL-Welten zu präsentieren. Das Begleitprogramm richtet sich auch an Erwachsene. Alles zu finden im Flyer oder auf der Museumshompage.

HCN/hmh/jh