Hannover – Aktionsplan zur Vermeidung von Obdachlosigkeit: Hannover bereitet sich darauf vor, bis 2030 eine umfassende Strategie zur Vermeidung von Obdachlosigkeit umzusetzen. Der Hannover-Aktionsplan wird verschiedene Aspekte berücksichtigen, darunter die Wohnsituation junger Erwachsener, die Schulsituation von Familien in Unterbringung, die Situation älterer obdachloser Menschen und Menschen mit Behinderungen sowie die Bedürfnisse von wohnungslosen Menschen aus dem LGBTIQ-Umfeld. Eine neu eingesetzte Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Wohnungslosenhilfe, sozialen Institutionen, Wohnungswirtschaft und Betroffenen, wird Maßnahmen erarbeiten und Wege finden, bedarfsgerechten Wohnraum für Wohnungslose zu schaffen.
Aktionsplan zur Vermeidung von Obdachlosigkeit
„Der Nationale Aktionsplan zur Vermeidung von Obdachlosigkeit bis 2030 stellt die Weichen auf Bundesebene. Genauso wichtig ist die Umsetzung in den Kommunen. Wir werden mit großem Nachdruck an dem Hannover-Aktionsplan arbeiten, um den wohnungslosen Menschen dieser Stadt eine echte Perspektive zu geben, genauso wie den von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen. Das liegt mir persönlich sehr am Herzen. Wir sprechen nicht nur darüber, wir handeln auch“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay.
Parallel zur Entwicklung des Aktionsplans hat die Stadt bereits erste Maßnahmen für die Winternothilfe 2023/2024 geplant. Neben den bewährten Nachtangeboten „Cafe Mensch“ der Obdachlosenhilfe und „Nachtlicht“ der Diakonie sollen auch die neuen Nachmittags-Öffnungszeiten im Mecki-Laden über den Winterzeitraum 2023/2024 aufrechterhalten werden. Dadurch entsteht ein durchgängiges Angebot über den Tag, das den wohnungslosen Menschen eine wichtige Anlaufstelle bietet.
Stundenkontingent für die Straßensozialarbeit
Darüber hinaus plant die Stadt, das Stundenkontingent für die Straßensozialarbeit zwischen dem Tagesaufenthalt Nordbahnhof und dem Mecki auszuweiten, um Menschen zu erreichen, die bisher keinen Zugang zum Hilfesystem gesucht haben. Weitere soziale Maßnahmen zur Winternothilfe 2023/2024 sind in Arbeit.
Tag der wohnungslosen Menschen
Am 11. September, dem nationalen Tag der wohnungslosen Menschen, veranstaltet die Landeshauptstadt Hannover zwei Veranstaltungen, um auf die Situation wohnungsloser Menschen aufmerksam zu machen und Handlungsdefizite aufzuzeigen. Am Vormittag finden Fachgespräche und Vorträge unter dem Titel „Wohnen sichern – Prävention von Wohnungsverlust und Zugang zu Wohnungen erleichtern“ statt. Hier liegt der Fokus auf der Wohnungswirtschaft, es werden verschiedene Facetten des Themas behandelt und Praxisbeispiele vorgestellt.
Am Nachmittag findet auf dem Trammplatz ein Marktplatz für Betroffene, Fachangebote und Ehrenamt statt, an dem über zwanzig Akteure teilnehmen. Hier haben wohnungslose Menschen die Möglichkeit, mit verschiedenen Organisationen und Einrichtungen in Kontakt zu treten und Unterstützung zu erhalten.
HCN/aw
