Hannover – Im Georgengarten heißt es Abschied nehmen von einer alten Blutbuche. Der mächtige, 25 Meter hohe Baum steht an der Jägerstraße in der Nähe des Minigolfplatzes. Da er von holz- und wurzelhalszerstörenden Baumpilzen geschwächt ist, muss er schon seit elf Jahren mit Erdankern gesichert und regelmäßig kontrolliert werden. Die letzte Kontrolle der Baumsachverständigen hat ergeben, dass die Blutbuche trotz Verankerung nicht mehr verkehrssicher ist. Ein Teil der Krone direkt über der Straße ist abgestorben und droht abzubrechen; der Baum wurde als nicht standsicher und bruchsicher beurteilt. Die Leitung der Herrenhäuser Gärten hat daher entschieden, die Blutbuche zu fällen und so bald wie möglich nachzupflanzen.
Betriebsleiterin Prof. Dr. Anke Seegert begründet die Entscheidung:
„Die Blutbuche ist besonders erhaltenswert und prägend für den Georgengarten. Doch sie ist auch, was leider typisch für die Blutbuchen dieses Alters ist, sehr krank. Da sie direkt an der Straße steht und auch ein Fußweg betroffen ist, können wir das Areal rund um die Buche nicht großflächig absperren. Die Sicherheit der Passanten hat hier Vorrang, wir müssen den Baum schweren Herzens ersetzen.“
„Der extrem warme und trockene letzte Sommer hat dem geschwächten Baum zusätzlich noch sehr geschadet.“
„Blutbuchen im Alter von über 200 Jahren sind vielerorts abgängig, wurden inzwischen ersetzt oder das Areal wird großräumig abgesperrt, das berichten Kollegen aus anderen historischen und botanischen Gärten in Deutschland. Offenbar haben die Blutbuchen, die alle auf eine Rotbuche gepfropft sind, in diesem Alter das Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Sie sind nicht so langlebig wie ihre grünlaubigen Verwandten.“
HCN/lw