Landeshauptstadt Hannover setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen

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Hannover – Ein bedeutendes Thema in den Fokus rücken: Das ist das Ziel des „Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November.

Die Landeshauptstadt Hannover (LHH) beteiligt sich auch in diesem Jahr wieder an verschiedenen Aktionen, wie dem Orange Day, einer Beflaggung am Neuen Rathaus und weiteren Veranstaltungen. Die LHH setzt auf diese Weise ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.

„Der von den Vereinten Nationen bestimmte Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist ein Aktionstag, in dessen Mittelpunkt die Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen steht. Er erinnert daran, wie sehr Frauen und Mädchen nach wie vor Gewalt ausgesetzt sind und wie groß das gesellschaftliche Problem geschlechtsspezifischer Gewalt ist. Wir müssen Zeichen setzen und Maßnahmen ergreifen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffene Menschen unterstützen – präventiv, durch Interventionen und in der Nachsorge. Darüber hinaus müssen wir uns solidarisch zeigen mit Frauen weltweit, die wie zum Beispiel in Iran unter Einsatz ihres Lebens für ihre Rechte und ihre Freiheit kämpfen.“ so Friederike Kämpfe, Gleichstellungsbeauftragte der LHH.

Aktionen:
Orange Day: Hannover bekennt Farbe
Rund um den 25. November finden verschiedene Veranstaltungen und Aktionen statt, an denen sich die Stadt Hannover beteiligt, das gilt auch für den sogenannten Orange Day. Nachdem vergangenes Jahr unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Belit Onay das Neue Rathaus als Teil der internationalen Aktion orange angestrahlt wurde, ist die Stadt auch dieses Jahr wieder dabei. Aufgrund der Energiekrise wird allerdings nicht das gesamte Rathaus in oranges Licht getaucht, sondern alleinig der Balkon an der Stirnseite des Neuen Rathauses.

Rote Bänke für Hannover
2016 startete in Italien das Projekt „La Panchina Rossa“, übersetzt „Die Rote Bank“, um Menschen für das Thema geschlechtsspezifische Gewalt zu sensibilisieren. Die Bank symbolisiert die Plätze, die frei bleiben, wenn Frauen häuslicher und sexualisierter Gewalt zum Opfer fallen. Dafür werden vier Bänke in Hannover eingefärbt, auf denen dann zusätzlich Plaketten montiert werden.
Das Projekt „Rote Bänke für Hannover“ wurde initiiert von den Geschäftsführerrinnen des Kommunalen Präventionsrates, Sinem Eryurt-Celik und Thea Giebl, und bildet den Abschluss des Jahresmottos des Kommunalen Präventionsrates „Hannover ist stärker als Gewalt – für sichere Familien in unserer Stadt“, mit dem der KPR der LHH ein Zeichen setzen will.
„Die Roten Bänke für Hannover machen das Thema „Häusliche Gewalt“ im öffentlichen Raum für jeden Menschen sichtbar und bieten Betroffenen oder Interessierten direkt die Möglichkeit, sich über die angebrachte Plakette und den QR-Code über Hilfsangebote zu informieren“, so Thea Giebl. „Mit dem Kommunalen Präventionsrat, dem HAIP Netzwerk und der Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Hannover haben wir ein wertvolles Netzwerk, das fest an der Seite aller Betroffenen von häuslicher Gewalt steht – unabhängig von Migrationsgeschichte und sexueller oder geschlechtlicher Identität. Indem wir die Roten Bänke in das Stadtbild integrieren, brechen wir auch mit der Tabuisierung des Themas“, ergänzte Sinem Eryurt-Celik.

Improvisationstheater zum Thema Gewalt gegen Frauen
Auf künstlerische Art und Weise beleuchtet die Theatergruppe f*collective das Thema. In Kooperation mit La Rosa bietet die Theatergruppe am 24. November von 14.30 bis 18.30 Uhr neben einem Informationstand auch ein künstlerisches Angebot am Veranstaltungsort Limmerstraße Ecke Pfarrlandstraße. Auch mit mehrsprachigen Postkarten wird auf das Thema Gewalt an Frauen aufmerksam gemacht, sowie auf die verschiedenen Gewaltformen hingewiesen. Das Angebot wird vom Referat für Frauen und Gleichstellung der LHH gefördert.

Hannover zeigt Flagge
Ebenso werden am 25. November Flaggen vor dem Neuen Rathaus gehisst, die auf das Thema Gewalt an Frauen aufmerksam machen. Diese Aktion wird jährlich vom Referat für Frauen und Gleichstellung der LHH initiiert, Kooperationspartner*innen sind der Kommunale Präventionsrat der Stadt (KPR) und das Hannoversche Interventionsprogramm (HAIP). Das diesjährige Motiv auf den Flaggen ist Teil der Kampagne „Wir brechen das Schweigen“ des Hilfetelefons. In den sozialen Netzwerken können sich Nutzer*innen mit dem Hashtag #schweigenbrechen an der Aktion beteiligen. Die Flaggen vor dem Rathaus zeigen gut sichtbar die Rufnummer des Hilfetelefons.
Ansprache des Oberbürgermeisters
In einer Videobotschaft wird sich Oberbürgermeister Belit Onay am 25. November ganz klar und deutlich mit der Botschaft „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ äußern. Als Kommune hat die LHH eine Vorbildfunktion und muss Haltung zeigen, die richtigen Hilfsangebote bereitstellen und nicht zuletzt die Öffentlichkeit sensibilisieren.

Digitale Fachtagung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Der SUANA/kargah e. V. und die AG Migrantinnen und Zwangsheirat (HAIP) laden für den 25. November von 11 bis 13.30 in Kooperation mit dem Referat für Frauen und Gleichstellung der Landeshauptstadt Hannover zu einer digitalen Veranstaltung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ein. Thema der Fachtagung wird ein Vortrag über Entwicklungen des Gewaltschutzgesetzes sein. Elif Gencay, Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht mit Schwerpunkttätigkeit im Familien- und Opferrecht, referiert dazu.
Außerdem wird ein zweiter Vortrag mit dem Thema „Gewalt an Frauen – ein strukturelles Problem“ von Asha Hedayati, Rechtsanwältin für Familienrecht und Dozentin für Familien-, Kinder- und Jugendhilferecht, gehalten.
Die Teilnehmer*innenanzahl ist begrenzt. Die Veranstaltung wird über die Plattform Zoom stattfinden. Rückmeldungen mit Zugangslink erfolgt nach Ablauf der Anmeldefrist. Änderungen sind vorbehalten. Eine verbindliche Anmeldung ist unter [email protected] bis zum 23. November möglich.

Hintergrund:
Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen strebt ein gewaltfreies, gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben für Mädchen und Frauen weltweit an. Er geht dabei auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik zurück. Sie wurden am 25. November 1960 vom Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet, weil sie sich gegen die Diktatur Trujillos gewehrt hatten. Der Mut der drei Frauen wird jährlich durch den Gedenktag gewürdigt.

HCN/aw