Verkehrswende: Fahrradstraßen in der Südstadt werden verbessert

Fahrradstraßen in der Südstadt werden verbessert
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Hannover – Derzeit überprüft die Landeshauptstadt Hannover alle Fahrradstraßen. Nachdem eine Prüfung und Verbesserung bereits in Mitte erfolgt ist, ist nun Südstadt-Bult an der Reihe. Dort liegen die meisten Fahrradstraßen Hannovers.

Die Überprüfung geht zurück auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtes im Herbst 2021. Damals wurde festgestellt, dass die Kleefelder Straße dem Radverkehr nicht genug Vorteile bietet, um als Fahrradstraße deklariert zu werden. Daraufhin hat die Verwaltung die gerichtlich festgehaltenen Standards in der Kleefelder Straße umgesetzt und nimmt nun alle Fahrradstraßen der Landeshauptstadt in den Blick – sowohl hinsichtlich der verkehrsbehördlichen Anordnungen als auch der planerischen Rahmenbedingungen.

Nachdem bereits für die Stadtbezirke Mitte und Linden/Limmer die Ergebnisse in den Gremien vorgestellt wurden, ist für die kommende Sitzung des Stadtbezirksrates Südstadt-Bult die Präsentation der Ergebnisse vorgesehen. In diesem Bezirk wurden insgesamt acht Einzelstraßen, aber z. B. mit der Meterstraße/Alte Döhrener Straße auch ganze Straßenzüge untersucht. Im Ergebnis werden im Wesentlichen Markierungs- und Beschilderungsmaßnahmen sowie verkehrslenkende Maßnahmen zur Reduzierung des Kfz-Verkehrs und dessen Flächenansprüchen in den Fahrradstraßen erforderlich.

Dazu gehört es auch, in Teilbereichen die Zahl der heute vorhandenen Stellplätze zu reduzieren. Bauliche Maßnahmen sind in Einzelfällen erforderlich. Zu dem Vorgehen sagt Stadtbaurat Thomas Vielhaber: „Wir heben die Fahrradstraßen in Hannover auf ein neues Niveau. Wir wollen möglichst viele Menschen motivieren, im Alltag aufs Rad umzusteigen. So macht Radfahren Spaß, hilft dem Klima, macht das Leben in der Stadt angenehmer und ist auch für die Gesundheit sinnvoll.“

Für die Umsetzung der Ergebnisse ist es erforderlich, in Teilabschnitten Stellplätze aufgrund von ansonsten für Fahrradstraßen zu geringer Fahrgassenbreite zu entfernen. Im Rahmen dieses Prozesses wurde auch geprüft, ob bei halbhohem Parken – wie es derzeit stattfindet – die angrenzenden Gehwege breit genug sind. Wo weitere Fahrradabstellmöglichkeiten in den Fahrradstraßen gebraucht werden, werden diese nun installiert.

Bei positiver Prüfung sollen zukünftig einzelne Stellplätze entfallen und auf den frei werdenden Flächen neue Fahrradbügel installiert werden. Insbesondere in  Einmündungsbereichen von Kreuzungen kann so das Zuparken der Eckausrundungen wirksam verhindert und die Sichtbeziehungen in diesen Bereichen deutlich verbessert werden. Dies kommt in erster Linie Kindern und Fußgänger*innen als schwächste Verkehrsteilnehmer*innen zu Gute.

Im Straßenzug Meterstraße/Alte Döhrener Straße ist es darüber hinaus erforderlich, den Kfz-Durchgangsverkehr durch den Einsatz von Modalfiltern zu unterbinden, um einen deutlichen Sicherheitsgewinn für den Radverkehr zu erzielen und die Konflikte bei der Nutzung der Fahrradstraßen zu minimieren. Mit Modalfiltern wird sichergestellt, dass Autos an Kreuzungen abbiegen müssen, Radfahrer aber geradeaus weiter fahren können. Mit diesem Element wurden in der Edenstraße bereits hervorragende Ergebnisse erzielt.

Mit diesen Maßnahmen soll ein wichtiger Beitrag zur Förderung des Radverkehrs geleistet werden, um so weitere Bevölkerungsgruppen zum Umstieg auf das Fahrrad als klimaneutrales Verkehrsmittel zu animieren.
Details der Planung können Sie der Drucksache 1415/2023 entnehmen: SIM – DS 1415/2023

Weitere Ergebnisse aus der Überprüfung in anderen Stadtbezirke werden in den nächsten Monaten sukzessive vorgestellt.

HCN/aw