Verbesserte Kindertagesbetreuung in der Region trotz Fachkräftemangel

Die Kindertagesbetreuung in der Region hat sich verbessert, doch der Fachkräftemangel bleibt eine Herausforderung für die Zukunft
Versorgungslage verbessert, Fachkräftemangel bleibt kritisch. Foto: Symbolbild

Hannover – Die Kindertagesbetreuung in der Region hat sich verbessert, doch der Fachkräftemangel bleibt eine Herausforderung für die Zukunft.

Versorgungslage in der frühkindlichen Bildung

Die Versorgungssituation in der frühkindlichen Bildung hat sich weiter verbessert: Die Betreuungsquoten bei Krippen- und Kindergartenplätzen in den 16 Städten und Gemeinden, in denen die Region Jugendhilfeträgerin ist, sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel eine große Herausforderung. Dies geht aus dem aktuellen Kita-Bericht für das Kindergartenjahr 2024/2025 hervor, den die Region Hannover veröffentlicht hat.

Steigende Betreuungsquoten und neue Herausforderungen

Die durchschnittliche Versorgungsquote im Krippenbereich (unter Dreijährige) ist leicht auf 46,9 Prozent gestiegen (Vorjahr: 45,6 Prozent). Im Kindergartenbereich (über Dreijährige) wurde mit 99,1 Prozent ein Rekordwert erreicht (Vorjahr: 96,4 Prozent). Der Bedarf an neuen Betreuungsplätzen im U3-Bereich ist spürbar gesunken, unter anderem wegen des bundesweiten Rückgangs der Geburtenzahlen. Dennoch fehlten zum Stichtag 1. Oktober 2024 in der Region noch insgesamt 1.182 Betreuungsplätze in Krippe und Kindergarten. Prognosen deuten darauf hin, dass sich diese Versorgungslücke bis zum Ende des Kindergartenjahres 2025/2026 schließen wird – mit einer Versorgung von voraussichtlich 52 Prozent im Krippenbereich und rund 104 Prozent im Kindergartenbereich.

Fachkräftemangel bleibt kritisch

Aktuell fehlen 275 pädagogische Fachkräfte in Krippe, Kindergarten und Hort. Der Bedarf an heilpädagogischem Personal ist sogar weiter gestiegen: Zum Stichtag wurden 46 Fachkräfte gesucht (Vorjahr: 36). Die Region unterstützt gezielt mit Weiterbildungsprogrammen, dem Ausbau von Fachkarrieren und neuen Fördermaßnahmen. Dennoch lassen sich die Herausforderungen in der Kindertagesbetreuung nicht allein auf kommunaler Ebene bewältigen. Die Landesförderung wird als neuer Schub für Kitas und Kommunen betrachtet, wobei eine verbindliche Finanzierungszusage für den Ausbau, die Qualität und die Personalgewinnung erforderlich ist.

Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026

Ab dem 1. August 2026 tritt der bundesweite Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung für Grundschulkinder in Kraft. Die Region Hannover und die Kommunen bereiten sich intensiv auf die Umsetzung vor, trotz zahlreicher offener Fragen auf Landesebene. Insbesondere zur Ferienbetreuung und zur Finanzierung der geplanten Angebote an Ganztagsschulen bestehen erhebliche Unsicherheiten. Es wird deutlich mehr Fachpersonal benötigt. Die Region plant daher eigene Qualifizierungsangebote, insbesondere für den Quereinstieg und Arbeitssuchende.

Rückläufige Versorgung im Hortbereich

Im Zusammenhang mit der Umstellung auf Ganztagsangebote an Grundschulen steht auch die rückläufige Versorgung im Hortbereich: Die Versorgungsquote sank weiter – von 17,6 auf 16,6 Prozent. Um den Rechtsanspruch zu gewährleisten, setzt das Land Niedersachsen auf den Ausbau von Ganztagsgrundschulen. Dennoch fehlten zum Stichtag 412 Hortplätze. Dies wird als ernstzunehmendes Signal betrachtet, da das Land die Rahmenbedingungen für den Aufbau von Ganztagsangeboten an Schulen dringend klären muss, um Versorgungslücken zu vermeiden.

Der vollständige Bericht sowie kommunale Einzelauswertungen sind abrufbar unter: www.hannover.de/kitaberichte-rh

HCN/rw – Kindertagesbetreuung in der Region