Hannover – Das „Insektenbündnis Hannover“ hat heute (2. September) unter Beteiligung von
Oberbürgermeister Onay an der Culemannstraße im Maschpark 900 Quadratmeter neuen Lebensraum für Bienen und Co. angelegt. Ausgesät wurde eine Saatgut-Mischung aus heimischen Pflanzenarten – unter anderem Wiesen-Flockenblume, Wiesen-Margerite, die „Gewöhnliche Schafgarbe“ und der Herbst-Löwenzahn. Neben der neuen Blühfläche dienen an diesem Ort insgesamt 30 abgelegte Baumstämme als Lebensraum für das Totholz bewohnende Insekten, insbesondere Käfer.
„In den vergangenen 30 Jahren sind 75 Prozent unserer Insekten verschwunden. Mit dem Insektenbündnis und der heutigen Aktion machen wir einen weiteren Schritt zur Erhöhung der biologischen Vielfalt in Hannover. Dass sich hier viele Institutionen und Menschen gemeinsam für die Umwelt- und Naturschutzbelange unserer Stadt einsetzen, ist ein gutes Zeichen“, betonte Oberbürgermeister Belit Onay.
„Insektenbündnis Hannover“
Das „Insektenbündnis Hannover“ hat sich am 12. Oktober 2020 mit 20 Partner*innen
gegründet. Am 17. Dezember 2020 hat sich die Stadt im Rahmen eines
Ratsbeschlusses zum Beitritt in das „Insektenbündnis Hannover“ verpflichtet,
verbunden mit dem Ziel, weitere Verbesserungen für die Insektenfauna in Hannover
vorzubereiten und umzusetzen.
Ziel ist es, die biologische Vielfalt in Hannover zu erhöhen und sicht- und erlebbar zu
machen. Die erste Aktion des Insektenbündnisses war im vergangenen April die Anlage
einer 5.000 Quadratmeter großen insektenfreundlichen Blühfläche am
Kleingartenverein Heide-Kamp e.V. im Heideviertel.
Ausgewählte Ziele aus insgesamt 16 Handlungsfeldern des Insektenbündnisses:
- besonderer Schutz von seltenen, wertgebenden und besonders gefährdeten Arten;
- Berücksichtigung des Insektenschutzes im Rahmen der Bauleitplanung;
- weitgehender Verzicht der Verwendung von insektenschädlichen
Pflanzenbehandlungsmitteln; - überwiegende Verwendung gebietsheimischer oder regionaler Pflanzenarten im besiedelten Bereich;
- Durchführung von regelmäßigen, themenbezogenen Umweltbildungsangeboten;
- Entwicklung und Vertrieb von regio-zertifizierten „Hannoverschen Mischungen; mit gebietsheimischen/regionalen insektenfreundlichen Pflanzenarten für
öffentliche und private Flächen.
Neben dem Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover sind
im „Insektenbündnis Hannover“ vertreten: Bezirksverband Hannover der Kleingärtner,
Bürgerinitiative Umweltschutz, Bund für Umwelt und Naturschutz – Region Hannover,
Deutsche Umwelthilfe, Hannover summt!, Kreisimkerverein Hannover,
Landwirtschaftskammer Niedersachsen Bezirksstelle Hannover – Fachbereich
Ökologischer Landbau, Leibniz Universität Hannover – Institut für Umweltplanung,
NABU – Hannoverscher Vogelschutzverein, Naturhistorische Gesellschaft, Naturschutzbeauftragte Karola Hermann, Guido Madsack, Gerd Sommerkamp, F.- Gerd
Wach, Naturschutzverband Niedersachsen, Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer,
Ökologische Station Mittleres Leinetal und das Umweltzentrum Hannover.
Blühwiesen und naturnahe Flächen in hannoverschen Stadtgebiet Auch der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün verfolgt bereits seit Jahren das Ziel, durch die konkrete Anlage von neuen Blühwiesen und weiterer naturnaher Flächen sowie durch die ökologisch angepasste Umstellung der Pflege die biologische Vielfalt zu fördern. Insgesamt beläuft sich der aktuelle Bestand naturnaher Grünflächen im Stadtgebiet mittlerweile auf circa 104 Hektar (ohne Stadtwald- und NSG-Flächen). Davon sind 13,6 Hektar Blühwiesen, rund 90 Hektar werden extensiv, ökologisch orientiert gepflegt und maximal einmal jährlich gemäht.
Allein Jahr 2021 wuchs die Menge an Blühwiesenflächen um etwa einen Hektar
Blühwiesenflächen. In den Folgejahren werden weitere deutliche Flächenzuwächse zum
Erhalt und zur Erhöhung der Artenvielfalt angestrebt. Auch noch bis Ende 2021 mit
Unterstützung des „Insektenbündnisses Hannover“ weiter im Sinne der
Insektenfreundlichkeit ausgesät.
Die Landeshauptstadt Hannover setzt sich schon seit langer Zeit für die Steigerung der
Biodiversität im Stadtgebiet ein: Bereits im Jahr 2009 wurde als Strategie das
Programm „Mehr Natur in der Stadt“ ins Leben gerufen. Im Jahr 2011 erhielt Hannover
die Auszeichnung als „Bundeshauptstadt der Biodiversität“. 2012 erfolgte der
Ratsbeschluss zum Beitritt der Stadt im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“,
2018 der Ratsbeschluss „In Hannover blüht was“ und 2019 das „Aktionsprogramm
Wild-Bienenschutz“.
HCN/Cu
