Innovatives Projekt zur nachhaltigen Stadtbegrünung mit Künstlicher Intelligenz

Das Projekt zur Stadtbegrünung mit Künstlicher Intelligenz in Hannover fördert nachhaltige Lösungen für die städtische Umwelt
Innovatives Projekt zur nachhaltigen Stadtbegrünung mit Künstlicher Intelligenz gestartet. Foto: Symbolbild

Hannover – Das Projekt zur Stadtbegrünung mit Künstlicher Intelligenz in Hannover fördert nachhaltige Lösungen für die städtische Umwelt.

Innovatives Projekt zur nachhaltigen Stadtbegrünung

Die Landeshauptstadt Hannover hat in Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität Hannover, der Hochschule Darmstadt und der Datenbankgesellschaft mbH das Projekt „BlueGreenCity-KI“ gestartet. Mit dem Titel „Entwicklung eines KI-Tools für die Pflege-, Kontroll- und Bewässerungsplanung kommunaler Grüner Infrastruktur unter Verwendung alternativer Wasserressourcen“ soll das Projekt ein KI-gestütztes Tool zur intelligenten Pflege-, Kontroll- und Bewässerungsplanung kommunaler Grüner Infrastruktur unter Verwendung alternativer Wasserressourcen entwickeln.

Gefördert wird dieses Projekt mit rund 1,8 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Das Projekt ist am 1. Juni gestartet und endet nach 30 Monaten am 30. November 2027.

Wichtigkeit der städtischen Grünflächen

Städtische Grünflächen, insbesondere Stadtbäume, sind essenziell für den Klimaschutz, die Luftqualität und das städtische Mikroklima. Der Klimawandel mit seinen extremen Wetterbedingungen stellt jedoch eine erhebliche Belastung dar. Gleichzeitig sind Ressourcen wie Trinkwasser und Personal in der kommunalen Grünpflege begrenzt. Es bedarf daher neuer, effizienter Lösungen, um diese grüne Infrastruktur zu erhalten.

Ressourcenschonung durch KI

„Mit diesem Projekt setzen wir einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Stadtbegrünung. Die Nutzung von KI ermöglicht es, Ressourcen effizienter zu nutzen und gleichzeitig die städtische Umwelt zu schützen“, betont Manuel Kornmayer, Projektkoordinator und Leiter des Bereichs Öffentliche Grünflächen bei der Landeshauptstadt.

Das Projekt „BlueGreenCity-KI“ entwickelt ein KI-gestütztes Tool, das Sensordaten, Stadtklimakarten und bestehende Pflegekataster nutzt, um automatisierte, standortbezogene Empfehlungen für die Pflege und Bewässerung städtischer Grünflächen zu generieren. Ziel ist es, Grünpflegemaßnahmen zu priorisieren, Wassermengen gezielt zu berechnen und alternative Wasserquellen effizient einzubinden. Dies soll zur Reduktion von CO2-Emissionen, zum Schutz wertvoller Ökosystemleistungen und zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen beitragen.

Neue Möglichkeiten durch Geoinformationstechnologien

„Die Kombination von Geoinformationstechnologien und Künstlicher Intelligenz bietet völlig neue Möglichkeiten für die Pflege und Bewässerung städtischer Grünflächen. Wir freuen uns, Teil dieses innovativen Projekts zu sein“, erklärt Prof. Dr. Jochen Hack von der Hochschule Darmstadt.

Durch den Einsatz von Geoinformationstechnologien und KI werden raumbezogene Daten analysiert und ausgewertet. Dies ermöglicht nicht nur die Identifikation neuer Standorte, sondern auch die Priorisierung der Pflege und Bewässerung von Stadtbäumen. Ein digitaler Zwilling der Wasserspeicherinfrastruktur wird entwickelt, um die individuelle Bewässerungsmenge für jeden Stadtbaum automatisiert vorherzusagen. Die KI lernt kontinuierlich aus mobil erfassten Daten und wird benutzerfreundlich in das bestehende Grünflächenmanagementsystem integriert.

Nachhaltige Bewässerungsstrategien für den Klimaschutz

„Durch die Einbindung alternativer Wasserquellen und die KI-basierte Optimierung unserer Bewässerungsstrategien setzen wir uns aktiv für den Klimaschutz ein, entlasten die Trinkwasserversorgung und tragen zur Schonung wertvoller Ressourcen bei“, fügt Prof. Dr.-Ing Stephan Köster von der Leibniz Universität Hannover hinzu.

Die wissenschaftlichen und technischen Ziele des Projekts umfassen die Entwicklung von Methoden zur intelligenten Speicherplanung und Bewässerung, die Erstellung von Prognosen für den Bewässerungsbedarf und die Identifikation neuer Baumstandorte sowie die Integration alternativer Wasserquellen wie Regenwasser und aufbereitetes Abwasser. Zudem wird die Ressourcennutzung optimiert und Treibhausgasemissionen reduziert.

Resilienz urbaner Ökosysteme sichern

„Die KI-Unterstützung für die Pflege und Bewässerung städtischer Grünflächen, insbesondere der Stadtbäume, hilft die Resilienz und Vitalität urbaner Ökosysteme zu sichern. Dies geschieht vor allem durch die Optimierung von Pflege- und Bewässerungsmaßnahmen, um den Herausforderungen des Klimawandels und der urbanen Umweltbedingungen nachhaltig zu begegnen“, beschreibt Prof. Dr. Antje Backhaus von der Leibniz Universität Hannover.

Ralf Semmler, Geschäftsführender Gesellschafter der Datenbankgesellschaft mbH, betont: „Die Integration der KI in das bestehende Grünflächenmanagementsystem ermöglicht eine optimierte Routenplanung, Risikobewertung und Bewässerungssteuerung. Diese innovative Anwendung wird die Effizienz und Nachhaltigkeit der städtischen Grünpflege erheblich steigern.“

Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Stadtgrün und Gewässer Leipzig und der Hanse- und Universitätsstadt Rostock durchgeführt. Die im Projekt entwickelten Lösungen sollen nicht nur in Hannover, sondern auch in anderen Städten und Gemeinden Anwendung finden. Ziel ist es, die Ergebnisse auf weitere Stadtgrüntypen und Bereiche wie die Gewässerbewirtschaftung zu übertragen und somit einen wesentlichen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz zu leisten.

HCN/aw – Stadtbegrünung mit Künstlicher Intelligenz