Bürger*innenbeteiligung Steintor: Auftakt des Realisierungs-wettbewerbs für die Umgestaltung des Steintorplatzes

Steintor Panorama (Foto: Wikipedia Am Steintor (Hannover))

Hannover – Nach der umfangreichen Beteiligung der Bürger*innen zur Zukunft des Steintorplatzes im vergangenen Jahr führt die Landeshauptstadt Hannover (LHH) nun den vom Rat beauftragten Realisierungswettbewerb mit Ideenteil durch.

Auftakt dafür ist am Donnerstag (27. Juni) ab 20 Uhr auf dem Steintorplatz. Im Rahmen dieser öffentlichen Veranstaltung werden sich die an dem Wettbewerb teilnehmenden Landschaftsarchitekturbüros vorstellen. Sie zeigen ihre bisherigen Arbeiten, die sie an anderen Orten geleistet haben.

Die Steintor-DNA ist das zentrale Ergebnis des Beteiligungsverfahren zum Steintor. Von Juni bis Dezember 2018 hatten interessierte Bürger*innen die Gelegenheit, sich über vielfältige Beteiligungsformate einzubringen.

Im April 2019 lief ein mit der Architektenkammer Niedersachsen abgestimmtes, europaweit ausgeschriebenes, Vergabeverfahren über das sich Landschaftsarchitekturbüros zur Teilnahme am Wettbewerb bewerben konnten. Ziel war es, insgesamt sechs Büros zu finden, die mit Aufträgen dieser Größenordnung bereits Erfahrung haben.

Zusätzlich konnten sich aber auch „junge Büros“ (Grundung liegt nicht länger als fünf Jahre zurück) bewerben. Zwei davon wurden per Losentscheid ausgewählt.

Insgesamt haben sich 34 Büros beworben. Folgende acht wurden nach Auswertung der Unterlagen und unter Berücksichtigung einer vorher bekannten Kriterienliste ausgewählt:

  • COBE A/S, Nordhavn (DK)
  • GM013 Landschaftsarchitektur, Berlin (junges Büro)
  • GRIEGER HARZER Landschaftsarchitekten, Berlin (junges Büro)
  • lad+ landschaftsarchitektur diekmann, Hannover
  • lohrer hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner GmbH, München
  • PLANORAMA | Landschaftsarchitektur, Berlin
  • Sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin
  • West 8 urban design & landscape architecture b.v., Rotterdam (NL)

Um die Ergebnisse umzusetzen, werden ab Sommer diese acht Planungsteams gestalterische Ideen entwickeln. Auch in diesem Schritt sind Veranstaltungen vorgesehen, um die Ergebnisse mit der Öffentlichkeit rückzukoppeln und zu diskutieren. 

Ablauf des Realisierungswettbewerbs

Die öffentliche Veranstaltung bildet den Auftakt zum Realisierungswettbewerb zur Umgestaltung des Steintorplatzes. Für den Wettbewerb stellt die Steintor-DNA als Ergebnis der vorangegangenen öffentlichen Beteiligung eine verbindliche Grundlage dar.

Die DNA wird zu Beginn der Veranstaltung vom beauftragten Planungsbüro Urban Catalyst vorgestellt. Anschließend stellen sich die verschiedenen Büros, die für das Verfahren ausgewählt wurden, der Öffentlichkeit vor. Außerdem wird das Wettbewerbsverfahren mit Arbeitsprogramm und Inhalten präsentiert.

Im Rahmen des Wettbewerbsverfahren sind weitere Möglichkeiten zum Einbezug der Öffentlichkeit vorgesehen. So soll sichergestellt werden, dass die Ergebnisse des umfassenden vorangegangenen Beteiligungsverfahrens im wahren Verfahren Berücksichtigung finden.

Im Anschluss wird der mit dem 1. Preis prämierte Entwurf bis spätestens Ende 2020 in eine detaillierte Planung übersetzt und nach politischer Beratung zu Beginn der 20er Jahre umgesetzt.

Weitere Termine

  • Öffentliche Zwischenpräsentation der Arbeiten am 2. September ab 18 Uhr in der Christuskirche. Hier haben die Bürger*innen die Möglichkeit, zu den Arbeiten Stellung zu nehmen. Auch die Jury kann an dieser Veranstaltung teilnehmen. Die Stellungnahmen der Bürger*innen werden zudem schriftlich zusammengefasst und der Jury zur Kenntnis gegeben.
  • Öffentliche Präsentation der finalen Entwürfe am 21. Januar 2020 ab 19 Uhr (Ort noch offen). An der Veranstaltung nimmt auch das Preisgericht teil, um die Beiträge der Bürger*innen mithören zu können. Am 22. Januar tagt das Preisgericht (nicht-öffentlich) und bestimmt den*die Preisträger*in.
  • Alle Arbeiten werden im Februar 2020 in der Bauverwaltung ausgestellt.

Hintergrundinformationen

Nachdem das 2015 begonnene Bebauungsplanverfahren am Steintor von der Politik wieder verworfen wurde, hat der Rat der Landeshauptstadt Hannover (LHH) beschlossen, die Bürger*innen umfassend zu beteiligen.  

Die LHH lud daher alle Interessierten ein, sich mit ihren Ideen in den ergebnisoffenen Beteiligungsprozess über die Zukunft des Steintors einzubringen. Von Juni 2018 bis Februar 2019 fanden verschiedene Aktionen vor Ort statt, um schrittweise ein gemeinsam getragenes Verständnis von der Zukunft des Steintors zu erarbeiten.

Unterstützt wird die LHH durch das Büro Urban Catalyst aus Berlin, welches in Zusammenarbeit mit der Agentur Zerbralog (Online-Dialog) die verschiedenen Beteiligungsangebote vorbereitet, moderiert und auswertet.

HCN/kk