Autofreie Schmiedestraße: Stadt forciert ihre Planungen

Symbolbild

Hannover – Die Schmiedestraße soll ein anderes Gesicht bekommen. Mehr Raum fürs Leben. Weniger für Autos.

Die Landeshauptstadt forciert ihre Planungen für die Umgestaltung der Straße und will diese bereits im April in die politischen Gremien leiten. Noch im Spätsommer dieses Jahres soll der Startschuss für den Umbau fallen – zunächst mit der Neuverlegung von Leitungen.

„Die Schmiedestraße steht beispielgebend für innerstädtische Bereiche, die in den vergangenen Jahrzehnten einseitig auf den Autoverkehr ausgerichtet wurden. Unsere Vorstellungen zielen vor allem darauf ab, die trennende Wirkung der Straße zwischen zentraler Innenstadt und Altstadt aufzuheben“, erklärt Stadtbaurat Thomas Vielhaber. Er betrachtet die Schmiedestraße als „Leitprojekt für die gesamte Innenstadtentwicklung“.

Vielhaber stellt die Planungen für die Schmiedestraße in einen Zusammenhang mit dem von der Stadt initiierten Innenstadt-Dialog, dessen Ziel es ist, die Weichen für ein zukunftsfähiges Zentrum zu stellen. „Eine der wesentlichen Fragen des Innenstadtdialogs wird es sein, wie wir innerstädtische Räume, die zuvor vom Autoverkehr dominiert waren, künftig anders nutzen wollen.“

Bereits seit Ende vergangenen Jahres entwickelt die Bauverwaltung der Landeshauptstadt Hannover vor dem Hintergrund der Diskussionen um eine autofreie Innenstadt eine Planung, die zum Ziel hat, die Schmiedestraße zu einem attraktiven Stadtraum von hoher Gestalt- und Aufenthaltsqualität umzubauen. Das beinhaltet die Möglichkeit, die durchgehende Verbindung für den Autoverkehr im Bereich Marktkirche zu sperren und die Zufahrt von Autos nur noch vom Marstall aus bis zum Parkhaus Schmiedestraße zuzulassen. Lieferverkehr und die Zufahrt in die Grundstücke bleiben selbstverständlich weiterhin möglich.

Es wird angestrebt, die Planung für den ersten Bauabschnitt vom Marstall bis zur Seilwinderstraße bereits im April als Beschlussvorlage in die politischen Gremien zu leiten – zunächst in den Stadtbezirksrat Mitte. Noch vor der Sommerpause könnte die Planung beraten und beschlossen werden.

Parallel dazu treibt das Baudezernat die Vorbereitung für die in der Schmiedestraße notwendig werdende Neuverlegung von Versorgungsleitungen voran. Der Leitungsbau soll noch im Spätsommer dieses Jahres beginnen. Es wäre der Auftakt für die Umgestaltung der Straße, die zunächst den Abschnitt zwischen Am Marstall und Seilwinderstraße betrifft. Die Straßenbauarbeiten sollen im Frühjahr 2022 beginnen. Unter anderem sieht die Planung vor, Natursteinbeläge im jetzigen Fahrbahnbereich zu verlegen.

Thomas Vielhaber schlägt für noch festzulegende Zeiträume im Sommer/Herbst dieses Jahres bereits eine probeweise Herausnahme des Autoverkehrs im Bereich der Marktkirche vor. Solche Probeläufe ließen sich, abhängig von der Pandemie-Lage, mit Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt oder anderen Aktionen und Festen verbinden, die mit den Händler*innen und Betriebsinhaber*innen abzustimmen seien: „Im Kontext zum Innenstadtdialog können wir die Erreichbarkeit des Parkhauses an der Schmiedestraße bei einer Sperrung in Form eines Reallabors testen.

Wir wollen damit Erfahrungen sammeln und Befürchtungen abbauen, dass die Innenstadt für Besucher*innen nicht mehr anfahrbar sei. Gleichzeitig werden wir erleben, welchen Mehrwert die neue Situation für die Menschen in der Stadt mit sich bringt.“

HCN/ds