Seelze – Für ein faires Miteinander: Mietspiegel schützen Mieterinnen und Mieter vor übertriebenen Mieterhöhungen und unterstützen auf der anderen Seite Vermieterinnen und Vermieter beim Festlegen der Preise.
Für die Erstellung des neuen Mietspiegels 2019 erhalten in diesen Tagen rund 135.000 zufällig ausgewählte Haushalte in der Region Hannnover Fragebögen zu ihrer Wohnung: Wie hoch ist die Miete? Wie viele Zimmer hat die Wohnung, wie ist sie ausgestattet? Gibt es einen Balkon oder andere Extras? Alle zwei Jahre erhebt die Region diese Daten für Hannover und die 20 Umlandkommunen, die in qualifizierten Mietspiegeln zusammengefasst werden. Sie zeigen, welche Miete für eine Wohnung vergleichbarer Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage „ortsüblich“ ist.
Im Auftrag der Region schreibt in diesem Jahr das Hamburger ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung GmbH 135.000 Haushalte in der Region an, etwa 40.000 davon gehen an Mieterinnen und Mieter in der Landeshauptstadt Hannover. Auch Vermieterinnen und Vermieter werden um Unterstützung gebeten und zu Miethöhe und Ausstattung befragt.
„Wir wünschen uns sehr, dass möglichst viele an der Umfrage teilnehmen – je mehr mitmachen, umso realistischer ist das Bild über örtliche Mietpreise in der Region“, so Erwin Jordan, Dezernent für Soziale Infrastruktur der Region Hannover. „Seit es die Mietpreisbremse zum Beispiel in Hannover und Langenhagen gibt, ist der Mietspiegel wichtiger denn je: Er schafft Rechtssicherheit und sorgt für einen friedlichen Umgang zwischen Vermieterinnen und Vermietern und Mieterinnen und Mietern.“
Richter Achim Hippe, Vizepräsident des Amtsgerichts Hannover und Mitglied in der Mietspielkommission der Region Hannover, bestätigt: „Viele Rechtsstreitigkeiten werden bereits ohne das Eingreifen von Behörden gelöst – denn alle Parteien können selbst kontrollieren, ob sich die Wohnungsmiete im ortsüblichen Rahmen bewegt. In der Region Hannover funktioniert die Anwendung der Mietspiegel gut.“
Auch Randolph Fries, Geschäftsführer Deutscher Mieterbund Hannover, unterstützt die regelmäßige Neuerstellung der Mietspiegel in der Region: „Die qualifizierten Mietspiegel schaffen Transparenz für alle Seiten und schützen Mieterinnen und Mieter vor überhöhten Mietforderungen.“ „Und auf der anderen Seite bewahren sie auch Vermieterinnen und Vermieter vor dem Vorwurf ungerechtfertigter Mietpreiserhöhungen“, ergänzt Rechtsanwalt Oliver Francke-Weltmann vom Verein Haus & Grundeigentum Hannover.
Seit 2011 erstellt die Region Hannover qualifizierte Mietspiegel für alle 21 Städte und Gemeinden in der Region Hannover. Sie geben Auskunft über die aktuellen durchschnittlichen örtlichen Mieten, die in den vergangenen vier Jahren entweder neu vereinbart oder geändert worden sind. Sie zeigen außerdem, wie Mietpreise von Faktoren wie Lage und Ausstattung abhängen: So kostet etwa eine Neubauwohnung ab 85 Quadratmetern in guter Wohnlage – wie der Südstadt Hannover – im Durchschnitt 9,50 Euro Miete, während die Wohnung in gleicher Größe und gleichem Baujahr in der Calenberger Neustadt, die als normale Wohnlage eingestuft wird, durchschnittlich 8,07 Euro Miete pro Quadratmeter kostet. Zum Vergleich: In Neustadt liegt der aktuelle durchschnittliche Mietpreis bei 5,87 Euro für solch eine Wohnung, in Laatzen bei 6,66 Euro. Die aktuellen Entwicklungen und die Mietspiegel 2017 aller regionsangehörigen Städte und Gemeinden sind auf www.mietspiegel-region-hannover.de zu finden.
Die neuen Mietspiegel 2019 werden im Herbst dieses Jahres den politischen Gremien der Städte und Gemeinden zum Beschluss vorgelegt und anschließend veröffentlicht. Weitere Informationen zur aktuellen Erhebung des Mietspiegels 2019 gibt’s bei der Mietspiegel-Hotline der Region gern unter Telefon 0511-616-23023 oder per E-Mail [email protected].
SCN/kg