Investitionen in die Energiewende – Stadt gewährt enercity 700 Millionen Euro Darlehen

Die Energiewende nimmt Fahrt auf: Stadt gewährt enercity ein Darlehen in Höhe von 700 Millionen Euro für nachhaltige Investitionen
Oberbürgermeister Belit Onay und Aurélie Alemany, Vorstandsvorsitzende der enercity AG, bei der Bekanntgabe des Darlehens. Foto: Symbolbild

Hannover – Die Energiewende nimmt Fahrt auf: Stadt gewährt enercity ein Darlehen in Höhe von 700 Millionen Euro für nachhaltige Investitionen.

Stadt gewährt enercity ein Darlehen

Die Landeshauptstadt Hannover gewährt der enercity AG ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 700 Millionen Euro. Die erste Tranche über 350 Millionen Euro soll noch in diesem Jahr fließen. Die zweite Hälfte wird im Jahr 2026 fällig. Die bereitgestellten Mittel dienen der direkten Finanzierung anstehender Investitionen in die Energiewende.

Konzernkredit ermöglicht Transaktion

Möglich wird die Transaktion durch einen sogenannten Konzernkredit, den die Stadt aufnehmen und mit einem marktüblichen Zinsaufschlag als Gesellschafterdarlehen weitergeben kann. Der Rat der Stadt hat die Aufnahme des Konzernkredits und die Gewährung eines Gesellschafterdarlehens am 30. Oktober beschlossen.

Gemeinsame Anstrengungen für die Energiewende

„Mithilfe des kommunalen Energiedienstleisters enercity wird seit Jahren erfolgreich an der Umsetzung der Energiewende gearbeitet. Die dafür erforderlichen hohen Investitionen der Stadt sollen die Versorgung zukunftssicher aufstellen und das Leben der Menschen verbessern“, erklärt Oberbürgermeister Belit Onay.

Enorme Investitionsbedarfe in erneuerbare Energien

„Die Investitionsbedarfe in die Energie- und Wärmewende sind enorm. Enercity wird mehrere Milliarden in erneuerbare Energien, Speicher, Netze, Digitalisierung und die grüne Wärmetransformation investieren. Allein bis 2035 sind rund 1,5 Milliarden Euro in die Wärmewende und etwa 2 Milliarden in das Stromnetz eingeplant“, so Aurélie Alemany, Vorstandsvorsitzende der enercity AG.

Vorteile für Stadt und enercity

Das Darlehen steht für den engen Schulterschluss zwischen der Landeshauptstadt und enercity sowie für ein wegweisendes Modell zur erfolgreichen Transformation hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung. „Die Aufnahme des Konzernkredits hat Vorteile sowohl für enercity als auch für die Stadtkasse. Enercity kann sein Finanzierungsportfolio diversifizieren und die Stadt profitiert durch Zinseinnahmen in Millionenhöhe“, erläutert Dr. Axel von der Ohe, Hannovers Erster Stadtrat und Finanzdezernent.

Neue Finanzierungsmöglichkeit für Kommunen

Einen Konzernkredit können Kommunen in Niedersachsen seit Anfang des Jahres aufnehmen. Möglich wurde dies durch eine Änderung des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG) vom 29. Januar 2025. Nach Paragraf 121a (3) NKomVG dürfen Kommunen für Investitionen von Unternehmen und Einrichtungen, an denen sie mittelbar beteiligt sind, Konzernkredite aufnehmen und bewirtschaften.

Haftung und Risiko für Dritte

Die Kommune wird zwar direkte Schuldnerin, der Kredit ist jedoch für die Kommune bilanz- und mindestens haushaltsneutral. Die Anwendung der Konzernfinanzierung erfordert die Weiterleitung der Kredite zu marktgerechten Konditionen, was zusätzliche Erträge für den Haushalt generieren kann. Die privatrechtlich organisierten kommunalen Gesellschaften nehmen in der Regel Kredite zu Konditionen auf, die über den Kommunalkonditionen liegen. Für die Aufnahme eines Konzernkredits durch eine Kommune und die Gewährung eines Gesellschafterdarlehens bedarf es der Akzeptanz der Kommunalaufsicht im Niedersächsischen Innenministerium.

HCN/aw – Energiewende: Stadt gewährt enercity Darlehen