Hannover – Polizei ermittelt nach Silvesterabend wegen Gewalt gegen Einsatzkräfte
In der Silvesternacht kam es in Hannover und Umgebung zu mehreren Gewalttaten gegenüber Einsatzkräften der Polizei, Jahreswechsel, Hannover, Ermittlungen, Silvesterabend, City, News, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Die Polizei Hannover hat knapp 30 Ermittlungsverfahren eingeleitet, darunter Fälle von Widerstand, tätlichen Angriffen und Landfriedensbruch. In den meisten Fällen konnten bereits Tatverdächtige ermittelt werden. Die Täter sind überwiegend Jugendliche und Heranwachsende. Bei den Vorfällen wurden zwei Polizeibeamte, eine Feuerwehrkraft und eine Person aus dem Rettungsdienst leicht verletzt.
Folgende Einsatzschwerpunkte waren besonders auffällig
Steintorplatz
Am Steintorplatz wurden pyrotechnische Gegenstände innerhalb der Böllerverbotszone sichergestellt. Die meisten Feiernden hielten sich an das Verbot, jedoch strömten kurz vor Mitternacht plötzlich mehrere hundert Personen in das Gebiet, was für die Einsatzkräfte eine besondere Herausforderung darstellte. In dieser unübersichtlichen Situation konnte das Verbot nicht durchgehend durchgesetzt werden. Die Polizei drängte mehrfach Personen aus den betroffenen Bereichen, um das Zünden von Feuerwerkskörpern zu verhindern. Es wurde bereits eine tatverdächtige Person ermittelt, die Ermittlungen dauern jedoch an.
Garbsen
Auch in Garbsen kam es zu einer erhöhten Anzahl von Straftaten. In mehreren Fällen wurden Polizeibeamte mit Feuerwerkskörpern beworfen. Eine Beamtin wurde dabei leicht verletzt. Feuerwehr- und Rettungskräfte waren nach bisherigen Erkenntnissen nicht betroffen.
Laatzen
Auch in Laatzen mussten Polizei und Feuerwehr mehrmals ausrücken. Zwei traurige Höhepunkte ereigneten sich in der Straße Hohenrode im Stadtteil Laatzen-Mitte. Gegen 00:20 Uhr wurden Einsatzkräfte der Feuerwehr angegriffen, als sie zu einem Brandort unterwegs waren. Eine größere Gruppe von Jugendlichen und Heranwachsenden bewarf das Einsatzfahrzeug mit Steinen und schlug mit einer Metallstange darauf ein. Das Fahrzeug wurde beschädigt, es gab jedoch keine körperlichen Verletzungen.
Gegen 00:30 Uhr wurde ein Mitarbeiter eines Abschleppunternehmens in der Nähe von Laatzen von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen. Er wurde unter anderem mit einer Eisenstange geschlagen und leicht verletzt. Die Polizei hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet. In beiden Fällen konnte bereits ein Tatverdächtiger ermittelt werden. Die Polizei Laatzen hat aufgrund der Vorfälle eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.
Bewertung
Die Einschätzung der Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten „Insgesamt wurden die Einsatzlagen gut bewältigt …“ ist aus Sicht der Polizei ganz sicher zutreffend.
Letztlich bleibt aber die Erkenntnis, dass es nur mit einem Polizeieinsatz in erheblichem Umfang gelingt, die Situation im Griff zu halten und Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Gewaltbereitschaft und die Gewalt gegen Einsatzkräfte in der Silvesternacht sind schon besorgniserregend bis ernüchternd.
Bleibt zu hoffen, dass es der Polizei gelingt, ihre Ermittlung zu einem erfolgreichen Ende führen zu können, so dass die Justiz ihres Amtes walten kann.
HCN/rw
