Die ersten 100 Messergebnisse liegen vor: Bereits gute Wasserqualität in vielen niedersächsischen Badegewässern zum Saisonstart

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Seelze – Anlässlich der bevorstehenden Badesaison haben Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann und der Präsident der Region Hannover, Hauke Jagau, über die Qualität der Niedersächsischen Badegewässer, wie dem Lohnder Kiesteich, informiert.

Schauen Gerhard Dydzik (v. l.) bei der Wasserprobe über die Schultern: Regionspräsident Hauke Jagau und Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann. (c) Christian Draheim/Region Hannover

Zum jetzigen Zeitpunkt seien die bereits abschließend analysierten Proben aus den 271 Badegewässern von guter Qualität, erläuterte Dr. Carola Reimann. Gut 100 Untersuchungsergebnisse liegen bereits vor, in den kommenden Wochen werden für alle anerkannten Badegewässer Messwerte vorliegen. Die Ministerin informierte zusammen mit Hauke Jagau über die niedersachsenweite Überwachung der Wasserqualität von Badegewässern und wirkte bei der Entnahme einer Probe an den Ricklinger Kiesteichen mit. „Es freut mich, dass wir zum Start der Badesaison eine überwiegend gute Qualität der niedersächsischen Badegewässer vermelden können”, sagte Dr. Carola Reimann. Wenn doch einmal an einzelnen Badestellen starke Verunreinigungen festgestellt würden, dann werde das entsprechende Gewässer für den Badebetrieb gesperrt. Bürgerinnen und Bürger können sich auf einer Homepage fortlaufend über die Badegewässerqualität informieren: www.badegewaesseratlas.niedersachsen.de. Offiziell beginnt die Badesaison am 15. Mai.

„In der Region Hannover wird Naherholung groß geschrieben – 23 Badeseen tragen auch dazu bei, dass wir eine Region mit hoher Lebensqualität sind”, sagte Regionspräsident Hauke Jagau. „Hier haben Menschen Raum, sich zu erholen – und können sich zusätzlich sicher sein, dass das Wasser in einem hygienisch einwandfreien Zustand ist.” Gesundheitsministerin Reimann zog mit Blick auf die zurückliegende Badesaison eine insgesamt positive Bilanz. 2017 waren in den für die Überwachung zuständigen Kommunen landesweit lediglich 9 Badeverbote verhängt worden – davon drei wegen Blaualgen, die sich bei Hitze und in Kombination mit nährstoffreichem Wasser entwickeln. Die Überprüfung der Badestellen erfolgt nach den Regeln der EU-Badegewässerrichtlinie. Die Einstufungen reichen von ausgezeichnet bis mangelhaft.

Direkt vor Ort misst Gerhard Dydzik vom Team Allgemeiner Infektionsschutz und Umweltmedizin der Region Hannover die Temperatur und den ph-Wert des Wassers. (c) Christian Draheim/Region Hannover

Ministerin Carola Reimann erläuterte, dass alle Badestellen im Badegewässeratlas im Internet ausführlich beschrieben sind: „Wer baden will, hat nicht nur die Möglichkeit, sich selbst aktiv über die bisherigen Messwerte für das von ihm favorisierte Badegewässer zu informieren, sondern es besteht für sie die Möglichkeit, sich bereits im Vorwege über mögliche Eintragsquellen in das Badegewässer zu informieren.” Von den 271 Badestellen in Niedersachsen sind 248 Badestellen mit „ausgezeichnet” eingestuft (92 %), 15 Badegewässer haben das Prädikat „gut” und lediglich 5 Badegewässer sind als „ausreichend” eingestuft. Besonders erfreulich ist, dass in Niedersachsen bisher kein Badegewässer als „mangelhaft” eingestuft wurde. Weiterhin gibt es eine neue Badestelle, für die bisher noch keine Einstufung vorliegt. Weitere zwei Badestellen konnten aufgrund von Bauarbeiten am Gewässer und einer daraus resultierenden Datenlücke noch nicht eingestuft werden.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Region Hannover sind regelmäßig vor Ort, um Wasserproben zu nehmen und diese bakteriologisch auf zwei Keimarten zu untersuchen”, sagt Dr. Mustafa Yilmaz, Leiter des Fachbereichs Gesundheit der Region Hannover. „Zudem wird die Wassertrübung aufgrund von Blaualgen sowie durch eine Sichtprüfung der allgemeine hygienische Zustand der Badestelle beurteilt. Ziel ist es, mit diesen Maßnahmen eine Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung soweit wie möglich auszuschließen.”

Alle Badestellen werden auf die Indikatorkeime untersucht, so wie es von der EU vorgegeben ist. Hierdurch erhält das jeweilige Gesundheitsamt Hinweise auf bakterielle und insbesondere fäkale Verunreinigungen, die maßgeblich für die jeweilige Wasserqualität sind. Hohe Zahlen bei den Indikatorkeimen zeigen die Gefahr an, dass auch Krankheitserreger – ob mit oder ohne Resistenzen – in größerer Zahl in das Badegewässer gelangt sein können. Deshalb werden an Badegewässern, die überhöhte Konzentration von Indikatorkeimen aufweisen, aus Gründen des Gesundheitsschutzes Badeverbote erlassen.

Ziel der Überwachung sei es auch, so Gesundheitsministerin Carola Reimann, die bakterielle Belastung des Badegewässers durch Bewirtschaftungsmaßnahmen und fäkale Verunreinigungen so gering wie möglich zu halten und damit die Badegewässerqualität fortlaufend zu verbessern.

SCN/kg