Region und Landeshauptstadt erinnern an die Deportation der Sinti und Roma

Foto: Region Hannover / Petra Rudszuck, stellvertretende Regionspräsidentin, und Bürgermeister Thomas Klapproth erinnerten mit einem Kranz an die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus

Hannover. Zu den oft vergessenen Opfern des Holocaust zählen eine halbe Million Sinti und Roma. Vom 2. auf den 3. März 1943 wurden die Sinti aus Niedersachsen in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert – unter ihnen 100 Kinder, Frauen und Männer aus Hannover. Über den Bahnhof Fischerhof in Linden ging der „Sonderzug“ in das Vernichtungslager. In Hannover haben heute die stellvertretende Regionspräsidentin Petra Rudszuck und Thomas Klapproth, Bürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, im Rahmen einer nicht öffentlichen Gedenkstunde der Ermordung der Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten gedacht.

Petra Rudszuck mahnte an, gesellschaftlich zusammenzustehen und Vorurteilen, denen Sinti und Roma auch heute noch immer ausgesetzt sind, entgegenzutreten. Gemeinsam mit Thomas Klapproth erinnerte die stellvertretende Regionspräsidentin an die Deportation der Sinti und Roma in Konzentrationslager in Hannover genauso wie in allen Gebieten des damaligen NS-Gebietes. Die Ermordung der Sinti und Roma zeige auf, wie Rassismus und Diskriminierung die Gesellschaft vergiften und wohin das führen könne. Ihr Appell: „Lassen Sie uns gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, in der solche Taten nie wieder möglich sein werden.“

Das Programm des Gedenktages wird traditionell gemeinsam mit Selbstorganisationen der Sinti in Niedersachsen gestaltet. Im Anschluss an die Redebeiträge spricht Mario Franz vom Landesverband der Sinti in Niedersachsen. Sein Redebeitrag wurde zuvor aufgezeichnet und ist im Anschluss an die Worte von Petra Rudszuck und Thomas Klapproth zu hören. Er mahnt an: Gedenktage für die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma seien wichtig. „Gerade die Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma lehrt uns: Erinnern geschieht nicht von alleine. Das Erinnern an dieses Verbrechen wachzuhalten, ist die Lehre aus der Geschichte und ein Auftrag für unsere Gesellschaft.“

Die gemeinsame Kranzniederlegung und die Redebeiträge sind auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte abrufbar: www.kurzelinks.de/ahlemYT

Außerdem sind folgende auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte folgende Filmbeiträge zu sehen: „Die Diskriminierung hört nie auf“ – Die Überlebensgeschichte von Werner Fahrenholz mit Illustrationen von Samsidin Aidara (Linden Legendz e.V.) sowie ein Relaunch auf dem Kanal der Gedenkstätte: „Die Geschichte des Z-Wortes“ (2020-21) – Filmprojekt in Kooperation mit der Sophienschule Hannover.

HCN/CU