Heinrich Thies über die Geschichte von Marlene Dietrich und ihrer Schwester
Hannover – Zwischen diesen zwei Schwestern lagen Welten: Während Marlene Dietrich im Zweiten Weltkrieg amerikanische Soldaten unterhielt, betrieb ihre Schwester Elisabeth mit ihrem Mann in Bergen-Belsen ein Kino für Wehrmachtsoldaten und SS-Leute.
Die eine sagte den Nazis den Kampf an, die andere ordnete sich brav unter. Am Sonntag, 25. November 2018, 15 Uhr, zitiert Heinrich Thies in der Gedenkstätte Ahlem aus seiner fesselnden Doppelbiographie, noch nie veröffentlichten Briefen und vielen anderen Originaldokumenten. Dabei fängt er die besondere Verbindung der ungleichen Schwestern erzählerisch ein – eine Beziehung im Schatten der Weltgeschichte, ein Familiendrama zwischen Hollywood und Bergen-Belsen. Der Eintritt zur Lesung ist frei.
Nach 1945 verlor die weltberühmte Diva in der Öffentlichkeit nie wieder ein Wort über ihre Schwester. Marlene Dietrich tilgte Elisabeth aus ihrer Biografie und schwieg darüber bis an ihr Lebensende. Trotzdem unterstützte sie Elisabeth und hielt heimlich Kontakt zu ihr. Die beiden führten einen umfangreichen Briefwechsel, nannten einander „Liesel“ und „Pussycat“.
Heinrich Thies, geboren 1953 im niedersächsischen Hademstorf, ist Journalist und Autor zahlreicher Biografien und Romane. Bei Hoffmann und Campe erschienen unter anderem. Geh aus, mein Herz, und suche Freud (2001) und Wenn Hitler tot ist, tanzen wir (2004).
HCN/jp