Die jungen Musiker*innen des bolivianische Ensemble Moxos aus San Ignacio de Moxos vereinen in ihren Konzerten europäische Barockmusik aus der Zeit der Jesuitenmissionen des 18. Jahrhunderts mit traditionellen Klängen der indigenen Bevölkerung.
Von 1609 bis 1767 haben Ordensleute aus dem Jesuitenorden in Südamerika Hunderttausende aus der indigenen Bevölkerung in Missionsstationen zusammengeführt – in sogenannten Reduktionen. Zwar ging es den Jesuiten durch das Gründen dieser Siedlungen auch um die Bekehrung zum Christentum. Vor allem aber sollte die indigene Bevölkerung vor der Verschleppung durch spanische und portugiesische Sklavenjäger und damit vor dem sicheren Tod geschützt werden. Die Reduktionen genossen anfangs den besonderen Schutz der spanischen Krone.
Der Stand der Bildung war hoch: Viele Indigene konnten Lesen und Schreiben lernen. Eine große Rolle spielte dabei die Musik – Kirchenlieder zur religiösen Bildung. Mehr und mehr verschmolzen europäische Barockmusik und traditionelle Klänge der indigenen Bevölkerung.
Diese Symbiose verbindet das 20-köpfige Ensemble Moxos. Zum Einsatz kommen historische und traditionelle Instrumente – darunter neben Violinen, Flöten, Gesang und Perkussion auch die eindrucksvollen Panflöten – die Los Bajones. Dadurch ergibt sich der charakteristische Klang der Musik aus der Provinz Moxos, die relativ zentral mitten in Bolivien liegt.
Entstanden ist das Ensemble aus einer Initiative, die sich die Bewahrung und Aufwertung des geschichtlichen und kulturellen Erbes der Provinz zum Ziel gesetzt hat. Im Zuge der Restaurierung der alten jesuitischen Kirche der ehemaligen reducción San Ignacio Mitte der 1990-er Jahre wurde die besondere bolivianische Barockmusik wiederentdeckt, rekonstruiert, archiviert und wieder gespielt. Das Ensemble gehört zu einer Schule, an der um die 200 Kinder und Jugendliche unterrichtet werden und insbesondere eine musikalische Ausbildung erfahren.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.