Laatzen – Zwei neue barrierefreie Hochbahnsteige in Laatzen eröffnet
Laatzen – Am Freitagnachmittag hat die Region Hannover in Laatzen gleich zwei neue Hochbahnsteige eröffnet: in Rethen an der Pattenser Straße und in Gleidingen. Mit diesen neuen Haltestellen sind nun 175 von 200 Stadtbahnhaltestellen im Großraum-Verkehr Hannover (GVH) barrierefrei, was einer Quote von 88 Prozent entspricht.
Der Hochbahnsteig Rethen/Pattenser Straße ersetzt nach drei Jahren Bauzeit die bisherigen Haltestellen Rethen/Nord und den Endpunkt Rethen. Er erstreckt sich über 70 Meter Länge und vier Meter Breite und ist an beiden Enden mit Rampen ausgestattet, um eine barrierefreie Zugänglichkeit zu gewährleisten. Neu ist zudem, dass die Stadtbahnlinien 1 und 2 nun gemeinsam an diesem Knotenpunkt halten, was eine effizientere Anbindung ermöglicht. Im Zuge der Bauarbeiten wurden auch die verschlissenen Schienen in der Hildesheimer Straße zwischen Bachstraße und Rethen/Bahnhof ausgetauscht. Ein 300 Meter langer Abschnitt erhielt umweltfreundliche Rasengleise, die zur Langlebigkeit der Infrastruktur und zur grünen Ästhetik der Umgebung beitragen.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 14,1 Millionen Euro, wovon die Region Hannover 7,9 Millionen Euro trägt und das Land 6 Millionen Euro beisteuert. Zusätzlich wurden 1,1 Millionen Euro für die Busumsteigeanlage und 600.000 Euro für die Park-and-Ride-Anlage investiert. Der neue Knotenpunkt ist auch die Basis für die Verlängerung der Stadtbahnlinie 2 bis zum neuen Endpunkt Gleidingen. Die ehemalige Wendeschleife in Rethen wird zu einer Park-and-Ride-Anlage und einem Wendebereich für Busse umgestaltet. Außerdem wird die Petermax-Müller-Straße bis zur Hildesheimer Straße verlängert.
Der Bau des Hochbahnsteigs Gleidingen dauerte anderthalb Jahre. Nach der Inbetriebnahme wird die Haltestelle zunächst nur von der Linie 1 angefahren. Am 3. August wird die Verlängerung der Linie 2 bis Gleidingen offiziell eröffnet, gleichzeitig wird das dortige Gleichrichterwerk fertiggestellt. Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich auf 13,9 Millionen Euro, wobei das Land 7,9 Millionen Euro und die Region 6 Millionen Euro tragen.
Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz betonte die Bedeutung der Hochbahnsteige für die Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr: „Wir bekommen immer wieder das Feedback von unterschiedlichen Personengruppen, wie wichtig die Hochbahnsteige für sie sind. Viele Menschen könnten ohne sie keinen ÖPNV nutzen. Daher ist es selbstverständlich, dass wir weiterhin an der 100-Prozent-Quote arbeiten werden.“
Auch Infra-Geschäftsführer Christian Weske zeigte sich erfreut: „Der neue Hochbahnsteig ‚Rethen/Pattenser Straße‘ bündelt drei alte Niedrighaltestellen an einem gemeinsamen Standort und erschließt dadurch den Norden von Rethen qualitativ besser, sicherer und barrierefrei. Gleichzeitig nehmen wir heute auch den neuen Hochbahnsteig ‚Gleidingen‘ für die Linie 1 in Betrieb. Damit ist der Laatzener Stadtteil Gleidingen erstmals barrierefrei mit der Stadtbahn zu erreichen.“
ÜSTRA-Vorständin Elke Maria van Zadel wies auf die Herausforderungen hin, die solche Projekte mit sich bringen: „Der Weg dorthin stellt Fahrgäste, unser Fahrpersonal und die Menschen, die dort leben, vor große Herausforderungen. Auch in den nächsten Wochen wird es auf der Hildesheimer Straße noch Einschränkungen geben, aber auch weitere Verbesserungen wie die Verlängerung der Stadtbahnlinie 2 bis Gleidingen und der Buslinie 390 bis zur Pattenser Straße in Rethen.“
Laatzens Bürgermeister Kai Eggert zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Mit der Eröffnung des Hochbahnsteigs in Rethen und in naher Zukunft auch in Gleidingen ist für unsere Bürgerinnen und Bürger ein wichtiger Schritt in barrierefreier Mobilität abgeschlossen worden. Die Stadtbahn ist in Laatzen ein wichtiges Verkehrsmittel, das von vielen täglich genutzt wird. Ich freue mich, dass das Projekt nach der langen Bauzeit einen erfolgreichen Abschluss gefunden hat und die Anwohnenden sich wieder uneingeschränkt sowie jetzt barrierefrei bewegen können.”
Die Eröffnung der beiden neuen Hochbahnsteige markiert somit einen bedeutenden Fortschritt in der Verbesserung der barrierefreien Mobilität in der Region Hannover.