Wichtiger Baustein für die Verkehrswende: Neuer Stadtbahn-Betriebshof in Lahe geplant

Für eine erfolgreiche Verkehrswende benötigt die ÜSTRA mehr Abstellflächen für ihre Fahrzeuge. (Foto: F. Arp)

Hannover – Die ÜSTRA beabsichtigt, einen zusätzlichen Betriebshof für Stadtbahnen im Nordosten Hannovers zu errichten. Das Verkehrsunternehmen hat eine Vielzahl an Flächen im Stadtgebiet und in den angrenzenden Gebieten der Region Hannover untersucht und dabei in Lahe ein Grundstück an der Kirchhorster Straße/Alte Peiner Heerstraße identifiziert, das eine optimale Anbindung an die vorhandene Stadtbahntrasse ermöglicht und die ideale Größe besitzt.

Für die Grundstücksflächen, die stadtplanerisch den Namen „Im Ure“ tragen, ist im vergangenen Frühjahr ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet worden. ÜSTRA und Stadt sind zur Realisierung des Projekts in einem permanenten und vertrauensvollen Abstimmungsprozess, der notwendige Gutachten zum Verkehr sowie zum Schall-, Natur- und Artenschutz beinhaltet. Diese Untersuchungen dauern aktuell an.

Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover:
„Landeshauptstadt und Region Hannover arbeiten gemeinsam intensiv an der für den Klimaschutz erforderlichen Verkehrswende. Hierfür ist es wichtig, insbesondere den öffentlichen Personennahverkehr auch in der Stadt weiter auszubauen. Der neue Betriebshof in Lahe ist dafür ein bedeutsamer Baustein.“

Steffen Krach, Präsident der Region Hannover:
„Verkehrswende heißt, den ÖPNV weiter zu stärken und in Bahn- und Busverkehr zu investieren. Der Bau eines zusätzlichen Betriebshofs ist ein richtiger und wichtiger Schritt, um die ÜSTRA zukunftsfähig aufzustellen und den künftigen Bedarfen gerecht zu werden. Ein zusätzlicher Betriebshof wird auch die Möglichkeit schaffen, Abläufe weiter zu optimieren.“

Für den Verkauf der Fläche ist die Zustimmung der städtischen Gremien sowie der Region Hannover auf Grundlage des Öffentlichen Dienstleistungsauftrags (ÖDA) erforderlich. Bis Ende Dezember könnte der Erwerb unter Dach und Fach sein.

Der Aufsichtsrat der ÜSTRA hat dem Kauf der städtischen Fläche zugestimmt, die finanziellen Mittel sind bereits in die Investitionsplanung des Verkehrsunternehmens eingestellt worden.

Notwendig wird der neue Betriebshof, weil im Rahmen des sogenannten 10-Punkte-Programms der Region Hannover zur Verkehrswende unter anderem zusätzliche Stadtbahnwagen beschafft werden. Für diese Fahrzeuge werden von 2026 an die benötigten Abstellmöglichkeiten auf den bisherigen Betriebshöfen fehlen. Es wird von einem Mehrbedarf von vermutlich 120 Fahrzeugen ausgegangen.

„Ein solches innerstädtisches Grundstück zu finden, ist für uns ein Glücksfall“, sagt ÜSTRA-Vorständin Elke Maria van Zadel. „Wir sind der Landeshauptstadt für die guten und konstruktiven Gespräche zum Erwerb dankbar. Eine weitere Anbindung der A-Strecke mit einem Stadtbahnbetriebshof auf der nördlichen Seite würde den betrieblichen Ablauf verbessern, verbundene Kosten senken und eine höhere Flexibilität ermöglichen, für die eine entsprechende Infrastruktur auf dem Betriebshof Buchholz fehlt.“

Auf den Linien 3, 7 und 9 gibt es heute schon ein höheres Fahrzeugaufkommen, das durch einen möglichen Abzweig zur Medizinischen Hochschule, verbunden mit einer vierten Linie auf der A-Strecke, zusätzlich verstärkt würde.

Das das Bebauungsplanverfahren betreffende städtische Grundstück wird begrenzt durch die Kirchhorster Straße im Nordwesten, die Auffahrt zur Autobahn 2 im Nordosten, vom Gebiet rund um den Laher Teich im Südosten sowie dem Stadtfriedhof Lahe im Südwesten. Das Teilgebiet, das die ÜSTRA für das neue Stadtbahndepot nutzen möchte, umfasst etwa 5,7 Hektar. Die Planungen sehen die Errichtung eines Mehrzweckgebäudes für Betriebsdienst und Verwaltung vor, eine Werkstatthalle sowie Außenwaschmöglichkeiten. Insgesamt sollen 120 Abstellplätze für Stadtbahnen geschaffen werden.

HCN/aw