Wasserbüffel weiden im Stadtgebiet für mehr Artenvielfalt und naturnahe Pflege

Wasserbüffel weiden im Stadtgebiet: Ein einzigartiges Projekt in Hannover sorgt für mehr Artenvielfalt und naturnahe Pflege
Wasserbüffel weiden im Stadtgebiet für mehr Artenvielfalt und naturnahe Pflege. Foto: LHH

Hannover – Wasserbüffel weiden im Stadtgebiet: Ein einzigartiges Projekt in Hannover sorgt für mehr Artenvielfalt und naturnahe Pflege.

Einzigartiges Projekt in der Stadt

Die Landeshauptstadt Hannover wird im Frühjahr erstmals Wasserbüffel zur Pflege eines innerstädtischen Landschaftsschutzgebietes einsetzen. Diese robusten Tiere sollen für mehr Artenvielfalt sorgen und eine wertvolle Auenlandschaft zwischen Westschnellweg und den Herrenhäuser Gärten ökologisch weiterentwickeln. Die vorbereitenden Arbeiten dafür haben bereits begonnen.

Pflege eines historischen Landschaftsraumes

Das rund 15 Hektar große Areal in Herrenhausen, eingerahmt von Ernst-August-Kanal und Leine, gehört zu den landschaftlich idyllischsten Gebieten der Stadt. Wo früher königliche Pferde weideten, wird künftig eine besondere Form der Landschaftspflege stattfinden: Eine Herde von voraussichtlich sechs bis acht Wasserbüffeln wird dort ab April leben, betreut von einem erfahrenen Tierhalter.

Wasserbüffel als Landschaftspfleger

Wasserbüffel sind weltweit als „Landschaftspfleger auf vier Beinen“ bekannt. Sie halten Feuchtflächen offen, fressen Gehölz- und Schilfaufwuchs zurück und schaffen durch Trittspuren und Suhlen eine Strukturvielfalt, die vielen Arten zugutekommt. Offene Bodenstellen, kleine Wasserzonen und lückige Vegetation bieten vor allem Amphibien, Insekten und bodenbrütenden Vögeln ideale Bedingungen. Ihre hohe Toleranz gegenüber Hitze und Nässe macht sie zu idealen Partnern für naturnahe Pflege im Klimawandel.

Optimale Entwicklung des Gebiets

Um das Gebiet optimal zu entwickeln, werden derzeit Senken vertieft, die sich über den Winter mit Wasser füllen sollen. Vom Weg zwischen Kanal und Weide aus können Radfahrer, Spaziergänger und Jogger die Landschaft genießen und die Tiere beobachten. Ein Elektrozaun sorgt für eine sichere Trennung zu den Tieren und verhindert unbefugtes Betreten. Viele Bürger hatten sich einen besseren Schutz des Gebiets gewünscht, nun wird er auf naturnahe Weise umgesetzt.

Vorbereitungen für die Beweidung

Der planende Fachbereich Umwelt und Stadtgrün arbeitet eng mit dem Züchter zusammen, um den Start der Beweidung sorgfältig vorzubereiten. Im April wird es dann spannend, wenn die Wasserbüffel auf die Große Koppel ziehen. Dann soll das Gebiet naturnaher, lebendiger und artenreicher werden als je zuvor.

Besonderer Schutz des Areals

Das rund 14 Hektar große Areal, auch als „Große Koppel“ bekannt, liegt im Landschaftsschutzgebiet „Mittlere Leine“ und unterliegt als FFH-Gebiet (FFH = Fauna-Flora-Habitat) einem besonderen Schutz.

HCN/aw – Wasserbüffel weiden im Stadtgebiet