
Hannover – Das Tiny Forest in Vahrenwald fördert die Artenvielfalt und verbessert das Mikroklima in Hannover. Ein innovatives Projekt für die Stadt.
Einweihung des ersten Mini-Wäldchens
In Hannover wurde das erste „Mini-Wäldchen“ eingeweiht. Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel sowie der Bezirksbürgermeister von Vahrenwald-List, Thorsten Baumert, nahmen an der offiziellen Eröffnung teil. Die neu gestaltete Grünfläche zwischen Ferdinand-Wallbrecht-, Isernhagener und Alvenslebenstraße wurde von Mitte Januar bis Ende März umgebaut. Auf dem etwa 1.500 Quadratmeter großen Areal befand sich zuvor ein Containerstellplatz.
Pflanzung von Bäumen und Sträuchern
Im Rahmen des Projekts wurden zehn neue Bäume, darunter rotblühende Kastanien, Blumeneschen, Traubenkirschen und eine Esskastanie, sowie verschiedene Sträucher wie Felsenbirne, Kornelkirsche, Schneeball und Wildrosen gepflanzt. Zudem wurden Blühwiesen mit der Hannover-Mischung „Tiefland Blumen“ eingesät.
Innovative Pflanzmethode für Großstädte
Das „Mini-Wäldchen“ basiert auf der Pflanzmethode des japanischen Ökologen Prof. Akira Miyawaki, die bereits in den 1970er Jahren entwickelt wurde. Diese Methode fördert die Waldentwicklung und Begrünung von städtischen Flächen. Das Konzept sieht vor, auf einer relativ kleinen Fläche eine dichte, artenreiche und mehrschichtige Mischkultur aus jungen Bäumen und Sträuchern zu schaffen.
Langfristige Entwicklung und Schutzmaßnahmen
Die Mini-Wäldchen haben das Potenzial, innerhalb von 25 bis 30 Jahren eine natürliche Waldgesellschaft zu entwickeln, die normalerweise erst in 200 Jahren entsteht. In Vahrenwald wurde eine Vielzahl von heimischen und insektenfreundlichen Baumarten gepflanzt, ergänzt durch einige Pflanzen aus anderen Klimazonen, die besser an zukünftige klimatische Bedingungen angepasst sind.
Finanzierung und Unterstützung
Die Umgestaltung wurde aus dem Haushalt des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün finanziert, wobei die Kosten für die Pflanzen durch den „Sparkassenbrief N+“ unterstützt wurden. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme beliefen sich auf rund 80.000 Euro, einschließlich der vorab durchgeführten Bodenuntersuchungen.
Ausblick auf zukünftige Projekte
Die Initiative zur Umgestaltung kam aus dem Stadtbezirk Vahrenwald-List. Bezirksbürgermeister Thorsten Baumert äußerte die Hoffnung auf weitere ähnliche Projekte in der Stadt, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.