Stephanie Wlodarski als Chefin der IG BAU in Hannover wiedergewählt

Foto: IG BAU/ Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel“: Stephanie Wlodarski ist als Bezirksvorsitzende der IG BAU Niedersachsen-Mitte für vier weitere Jahre wiedergewählt worden. Die 53-Jährige vertritt damit weiterhin die Interessen von Menschen, die in der Region in der Bau-, Land- und Forstwirtschaft sowie in der Reinigungsbranche arbeiten. An sie appelliert sie, sich für ihre Belange einzusetzen und den Wandel der Arbeitswelt mitzugestalten.

Hannover – IG BAUBezirksvorsitzende wiedergewählt: Stephanie Wlodarski ist als Chefin des
Bezirksverbands NiedersachsenMitte der Industriegewerkschaft BauenAgrarUmwelt für
vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Damit bleibt die 53Jährige Interessenvertreterin
für Bauleute, Reinigungskräfte und Forstbeschäftigte in der Region. Nach Angaben der
Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU in Stadt und Region Hannover aktuell
rund 35.900 Menschen 11.400 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 17.400 in der
Gebäudereinigung.

Stephanie Wlodarski kommt aus der Reinigungsbranche und ist seit 2017 IG BAU
Bezirksvorsitzende. Als Betriebsrätin der Hannoveraner Plural Servicepool GmbH setzt sie
sich für die Belange von rund 1.600 Beschäftigten ein. Zugleich ist sie EuropaBetriebsrätin
des Mutterkonzerns Compass Group, dem weltweit größten CateringAnbieter. Ehrenamtlich
engagiert sich Wlodarski als VizePräsidentin der Handwerkskammer Hannover, als Richterin
am Landesarbeitsgericht sowie am Sozialgericht Hildesheim. Bei der Freiwilligen Feuerwehr in
der Region Hannover kümmert sie sich unter anderem um den Katastrophenschutz. Auf
Bundesebene bringt sich die Niedersächsin in der Tarifkommission für das Gebäudereiniger
Handwerk ein.

Mit Blick auf die geplante Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde
fordert Wlodarski höhere Einkommen für Reinigungskräfte. „Seit Jahren haben wir uns in der
Gebäudereinigung dafür stark gemacht, dass ab kommendem Jahr der Einstiegsverdienst auf
zwölf Euro steigt. Wenn diese Untergrenze nun per Gesetz gilt, müssen die Löhne für die
qualifizierte Arbeit in der Branche deutlich darüber liegen“, so die Gewerkschafterin. Davon
würden im Raum Hannover Tausende Beschäftigte profitieren.

Die Bezirksvorsitzende will sich für Verbesserungen in allen Branchen der IG BAU einsetzen.
„Ob auf der Baustelle, im Forstamt oder im Malerbetrieb gerade am Arbeitsplatz kommt es
darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen. Bessere Löhne und
Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel.“ Wlodarski appelliert an die Beschäftigten, sich
für die eigenen Interessen einzusetzen. Gerade das Handwerk sei in den nächsten Jahren auf
viele zusätzliche Fachkräfte angewiesen. Die Beschäftigten dürften sich deshalb nicht unter
Wert verkaufen, so Wlodarski. „Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur
Buchhalterin in der Baufirma Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen.“
Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden.

Zugleich will sie sich dafür engagieren, dass Beschäftigte stärker mitentscheiden, wie ihr Job
in Zukunft aussehe. Ein „RiesenThema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen
vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, die
Umgestaltung der Agrarwirtschaft oder die Digitalisierung in der Baubranche geht wichtig ist,
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Knowhow für die Zukunft fit zu
machen“, so Wlodarski. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten
zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar,
dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont die
IG BAUBezirkschefin.

Außerdem kündigt Wlodarski an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben
der Berliner AmpelKoalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region von der
WohnungsbauOffensive bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die
IG BAU in Hannover einbringen und dabei auch der Kommunal und Landespolitik auf die
Finger schauen, gerade im Vorfeld der niedersächsischen Landtagswahl im Oktober.

HCN/Cu