Hannover – Schauspiel und Staatsoper in Hannover brummen.
Die Niedersächsischen Staatstheater Hannover blicken trotz der allgemein angespannten wirtschaftlichen Lage auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Zahlreiche ausverkaufte Vorstellungen und viele gefeierte Neuproduktionen zeugen von anhaltendem Publikumsinteresse.
Schauspiel-Intendantin Sonja Anders blickt optimistisch in das kommende Jahr: “In den Medien ist immer wieder von Krisenstimmung und Publikumsschwund infolge von Corona und Krieg die Rede, aber wir spüren trotz allem, dass die Menschen Sehnsucht nach Kultur haben und wieder zunehmend Tickets kaufen.”
Im Schauspielhaus waren die Vorstellungen von Hamlet, Woyzeck oder Mio, mein Mio immer ausverkauft. Auch die jüngsten Neuproduktionen Luft oder Der nackte Wahnsinn erfreuen sich anhaltend großer Nachfrage. Im Dezember lag die Auslastung im Schauspielhaus bei 91 Prozent. “Mit Blick auf den Januar-Verkauf können wir feststellen, dass wir das vorpandemische Niveau erreichen werden. Der Trend ist deutlich: Hannover geht wieder ins Theater,” so Sonja Anders.
Viele Gastspieleinladungen und künstlerische Erfolge komplettieren die Bilanz des Schauspiels 2022. So war das Schauspiel Hannover mit Ein Mann seiner Klasse zum Berliner Theatertreffen eingeladen sowie mit Gastspielen beim Heidelberger Stückemarkt und den Mülheimer Theatertagen vertreten. Viktoria Miknevich war für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Mit insgesamt 20 Vorstellungen gastierte das Schauspiel Hannover bei verschiedenen Festivals.
Auch für die Staatsoper mit Oper, Ballett und Konzert zieht Intendantin Laura Berman eine positive Bilanz.
Im Frühjahr setzte beispielsweise die Uraufführung von Ben Frosts Der Mordfall Halit Yozgat als innovatives Format Akzente, Marco Goecke, Preisträger des Deutschen Tanzpreises 2022, überzeugte im Herbst mit A Wilde Story.
Seit Sommer sind in der Opernsparte von der Kritik gelobte Neuproduktionen wie Mefistofele oder The Fall of the House of Usher beim Publikum gefragt, aber auch Repertoirevorstellungen von Hänsel und Gretel bis La Bohème erreichten vor allem im Dezember regelmäßig Auslastungen von über 95%.
Mit zwei restlos ausverkauften Neujahrskonzerten mit jeweils 1.200 Zuschauer:innen begrüßte das Niedersächsische Staatsorchester das Jahr 2023 im Opernhaus.
Der traditionelle Opernball, der am 17. und 18. Februar erstmals seit 2019 wieder stattfindet, freut sich ebenfalls über reges Interesse. “Auch wenn wir nicht wissen, inwieweit sich die Gesamtlage weiter verschärft: Musik, Geschichten und das hautnahe Erleben von gesanglichen und tänzerischen Höchstleistungen sind wieder gefragt. Wir merken, dass das Publikum ein Bedürfnis nach dem gemeinschaftlichen Live-Erlebnis im Theater hat, und sind zuversichtlich, dass es insgesamt weiter bergauf geht,” sagt Laura Berman.
HCN/aw