Hannover – Mit „Modellprojekten zur Stärkung des ÖPNV“ bewirbt sich die Region Hannover um Fördergelder des Bundesverkehrsministeriums (BMVI).
So soll der „sprinti“ als On-Demand-Dienst auf alle Kommunen in der GVH-Tarifzone C des Umlandes ausgeweitet werden. Multifunktionale Mobilstationen könnten in der gesamten Region Hannover neue Anreize schaffen, auf den Nahverkehr umzusteigen und mit der neuen HannoverCard 50 des GVH sollen Kundinnen und Kunden angesprochen werden, für die sich der Kauf einer Monatskarte nicht lohnt.
Mehr Service für die Fahrgäste soll eine weitere Digitalisierung der Informationsmedien im GVH bringen.
Mit bis zu 30 Millionen Euro pro Antragsteller und einer Förderquote bis zu 95 Prozent, wenn auch noch Landesmittel fließen, unterstützt der Bund Konzepte, die die CO2-Emissionen im Verkehrsbereich nachhaltig reduzieren.
„Wir werden noch im März Anträge für die vorgesehenen Teilvorhaben und Maßnahmen beim Ministerium einreichen, kündigte der Verkehrsdezernent der Region Hannover, Ulf-Birger Franz an: „Das vom Fördermittelgeber von den Antragstellern geforderte Gesamtkonzept für eine nachhaltige Mobilität liegt für die Region mit dem Zehn-Punkte-Programm zur Verkehrswende vor, hinterlegt mit dem Verkehrsentwicklungsplan pro Klima. Unsere Ziele sind klar definiert, weitere Hilfestellungen und finanzielle Mittel, um die vorgesehenen Maßnahmen auch in anderer Dimension umzusetzen, wären dabei hilfreich.“
Zur Förderung angemeldet sprinti: Die Region Hannover und die Verkehrsunternehmen ÜSTRA und regiobus werden ab Juni 2021 ein sogenanntes On-Demand-Verkehrssystem als Pilotprojekt in drei Kommunen des hannoverschen Umlandes einrichten, zunächst in Sehnde, Springe und der Gemeinde Wedemark.
Als vom BMVI gefördertes Modell könnten sprinti-Kleinbusse in allen Kommunen in der äußeren Tarifzone C des GVH von Kunden via App-Order genutzt werden: ohne Aufschlag zum Normaltarif. Auch eine Elektrifizierung der Fahrzeuge wäre denkbar. Conrad Vinken, Leiter des Fachbereichs Verkehr der Region Hannover: „Wir sind davon überzeigt, dass sprinti eine völlig neue Qualität für den Nahverkehr im ländlichen Raum bietet. Deshalb möchten wir dieses Angebot ausweiten.“
Mobilstationen: Sie sind mehr als nur Abstellanlagen für Autos und Fahrräder an Bahnhöfen oder Stadtbahnstationen: Hier können E-Bikes und Mobiltelefone aufgeladen, Regenkleidung sicher zwischengelagert, Reifen aufgepumpt und kleine Reparaturen vorgenommen werden. Warum nicht auch eine Pop-up-Lounge anbieten oder Bikesharing? Der Plan: intelligente, vernetzte und komfortable Umstiegspunkte auf den Nahverkehr.
HannoverCard 50: Um vor allem Kunden anzusprechen, für die sich eine Monatskarte nicht lohnt, soll eine Halbpreiskarte nach dem Vorbild der BahnCard eingeführt werden. Inhaber einer HannoverCard 50 zum Monatspreis von 10 Euro können GVH-Fahrscheine zum halben Preis erwerben. Damit möchte die Region Hannover Gelegenheitskunden noch besser an den Nahverkehr binden. Dies ist Teil eines „Post-Corona-Pakets“, mit dem die Region in der Zukunft die Fahrgastzahlen wieder deutlich steigern möchte.
Außerdem soll es neue Kundenbindungs-Programme für GVH-Abonnentinnen und Abonnenten geben.
„Unser Gesamtkonzept zum weiteren Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in der Region Hannover verfolgen wir natürlich weiter“, so der Verkehrsdezernent der Region Hannover: „Wir wollen die ÜSTRA-Stadtbahnflotte um hundert zusätzliche Fahrzeuge erweitern und dafür auch einen neuen Betriebshof bauen. Für den Hauptbahnhof Hannover haben die Planungen für zwei zusätzliche Gleise begonnen. Am ZOB Wunstorf werden wir ein erstes automatisches Fahrradparkhaus errichten.“
HCN/ds