Hannover – Um krankhafte Veränderungen der Herzkranzgefäße, der Herzklappen oder des Herzmuskels zu erkennen und im besten Fall direkt behandeln zu können, benötigen die Herzspezialisten eines Krankenhauses ein Herzkatheterlabor.
Im KRH Klinikum Robert Koch sind jetzt zwei solcher Labore komplett neu aufgebaut worden und stehen für die Patientenversorgung zur Verfügung. Dafür wurden auch neue Räumlichkeiten entsprechend umgebaut.
Insgesamt investierte das Klinikum Region Hannover (KRH) ca. 3,8 Millionen Euro in die komplette Modernisierung dieser Herzstücke der Klinik für Herz- und Gefäßkrankheiten, Internistische Intensivmedizin.
„Wir hatten bisher auch schon ein Herzkatheterlabor im Betrieb“, erläutert Dr Martin Memming, Ärztlicher Direktor des KRH Klinikums Robert Koch Gehrden.
„Doch mit einer Gerätegeneration auf dem neuesten Stand der Technik können unsere Herzspezialisten natürlich noch schonender diagnostizieren und therapieren. Das kommt in allererster Linie unseren Patientinnen und Patienten zu Gute.“
Nach der Komplettsanierung des Endoskopiebereiches ist die Einrichtung der beiden hochmodernen Herzkatheterlabore bereits der dritte Meilenstein in diesem Jahr – Ziel ist, den Standort auf allen Ebenen an die modernen Anforderungen anzupassen.
„Dazu kommen noch die Planungen für den zweiten Teilneubau, die laufen“, ergänzt KRH Geschäftsführerin Finanzen und Infrastruktur Barbara Schulte.
„Wir investieren als KRH darüber hinaus noch in die Robotik und die Radiologie hier am Standort. Zusammen ergibt das die Grundlage, um in Gehrden eine hervorragende Versorgung der Menschen in der südwestlichen Region Hannovers und darüber hinaus anbieten zu können.“
Die Modernisierung und Erweiterung der Herzkatheterlabore war ein sehr aufwändiges Projekt.
„Wir sind sehr stolz und auch dankbar dafür, dass uns unsere unterstützenden Bereiche aus dem KRH und die beauftragten Dienstleister in den vergangenen Monaten Hand in Hand gearbeitet haben“, betont Manfred Glasmeyer, Kaufmännischer Direktor des KRH Klinikum Robert Koch Gehrden.
„Mein besonderer Dank gilt auch unseren Beschäftigten in den betroffenen Bereichen, die während des Umbaus immer wieder sehr geduldig und verständnisvoll reagiert haben, sodass wir diese Maßnahme schnellstmöglich umsetzen konnten.“
Schonend und genau
In einem Herzkatheterlabor haben Kardiologen die Möglichkeit, mit einem kleinen Katheterschlauch über die Leisten- oder die Handarterie bis zum Herzen zu gelangen. Dort kann dann Kontrastmittel gegeben werden, um das Herz und seine Gefäße dann mithilfe eines Röntgengerätes sichtbar zu machen.
„Die Geräte der neusten Generation kommen mit viel weniger Strahlung aus, als die Geräte, die wir bisher im Einsatz hatten. Das schont den Patienten, aber natürlich auch die Behandelnden“, freut sich Prof. Dr. Marc Wilhelm Merx, Chefarzt der Klinik Herz- und Gefäßkrankheiten, Internistische Intensivmedizin.
Dr. Memming ergänzt: „Durch das zweite Labor können wir jetzt auch noch sehr viel besser auf Notfälle reagieren. Insbesondere Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten haben, können so schnell und optimal behandelt werden.
Beispielsweise bei anstehenden Wartungsarbeiten oder bei langwierigen Eingriffen, wie der Behandlung von Herzklappen oder hochspezialisierten Schrittmachern in einer der beiden Anlagen, kann parallel für diese Patienten auf die zweite Anlage zurückgegriffen werden.“
Besonders begeistert Merx und sein Team an der neuen Anlage die Genauigkeit der Bildgebung. „Wir können jetzt gleichzeitig Röntgenbilder und Ultraschallbilder übereinanderlegen. Diese sogenannte Fusionsbildgebung ermöglicht besonders präzises Arbeiten bei hochkomplexen Eingriffen am Herzen.“
Der Patientenkomfort spielte bei der Gestaltung der neuen Herzkatheteruntersuchungsräume eine besondere Rolle.
So wurde nicht nur darauf geachtet, dass sie hell und freundlich gestaltet sind, sondern auch einen unverstellten Blick der Patienten hinaus in die grüne Natur sowohl aus den Behandlungsräumen heraus als auch aus den Warteräumen heraus zu ermöglichen.
HCN/kk