Hannover – Der Modellversuch Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen startet am Montag und soll Lebensqualität und Sicherheit erhöhen.
Modellversuch Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen
Die Landeshauptstadt Hannover startet gemeinsam mit dem Mobilnetzwerk der Region Hannover am Montag, 17. November, den Modellversuch „Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen“. Auf ausgewählten Streckenabschnitten gilt dann für ein Jahr eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h.
Betroffene Straßenabschnitte
- Marienstraße zwischen Aegidientorplatz und Berliner Allee
- Wedekindstraße
- Podbielskistraße zwischen Lister Platz und Hermann-Bahlsen-Allee
- Großer Hillen
Die erforderlichen Voruntersuchungen sind abgeschlossen, ab dem 17. November werden Beschilderung und Markierung angepasst. Mit dem Aufstellen der Schilder tritt die neue Regelung in Kraft.
Chancen für mehr Lebensqualität
Oberbürgermeister Belit Onay sieht in dem Modellversuch eine große Chance: „Der Modellversuch ist eine gute Gelegenheit, mehr Ruhe und Lebensqualität in die betroffenen Viertel zu bringen und zugleich zu prüfen, wie sich Tempo 30 auf den Verkehr auswirkt. Die Menschen, die hier wohnen, sollen weniger Lärm und Belastung spüren. Ich bin zuversichtlich, dass wir in einem Jahr ein positives Fazit ziehen können.“
Positive Rückmeldungen aus der Region
Auch die Region Hannover bewertet die Maßnahme positiv. Regionspräsident Steffen Krach verweist auf die bisherigen Erfahrungen aus dem Umland: „In den Umlandkommunen hat sich das Projekt bereits bewährt. Die Rückmeldungen sind sehr positiv und ich bin überzeugt, dass das auch in der Landeshauptstadt funktionieren wird.“
Planerische Herausforderungen und Ziele
Während Krach den Blick auf die gesamte Region richtet, betont Stadtbaurat Thomas Vielhaber die planerische und technische Umsetzung in der Landeshauptstadt: „Die Auswahl der Strecken war in Hannover aufgrund des dichten Straßennetzes besonders anspruchsvoll. Die jetzt festgelegten Abschnitte eignen sich sehr gut, um die Auswirkungen einer Temporeduzierung fundiert zu untersuchen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit werden wir im kommenden Jahr prüfen, wie sich das Geschwindigkeitsniveau und die Verkehrsflüsse entwickeln, ob sich die Leistungsfähigkeit dieser Straßen unter verkehrlichen Aspekten verändert, ob es womöglich Verlagerungen innerhalb des Verkehrsnetzes gibt und welche städtebaulichen Auswirkungen sich auf die Standorte ergeben.“
Wissenschaftliche Begleitung des Projekts
Das Projekt geht auf eine Initiative der Region Hannover zurück und folgt den Empfehlungen des Niedersächsischen Verkehrsministeriums. Es wird wissenschaftlich begleitet, um verlässliche Erkenntnisse über die Wirkungen von Tempo 30 auf städtischen Hauptverkehrsstraßen und in Ortsdurchfahrten zu gewinnen. Insgesamt umfasst der Modellversuch 21 Strecken in der Region und der Landeshauptstadt Hannover. In 17 Ortsdurchfahrten der Umlandkommunen gilt Tempo 30 bereits seit Dezember 2024. Für Hannover wurden die vorgesehenen Abschnitte per Beschluss des Verwaltungsausschusses im Juni 2025 festgelegt. Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, wie sich eine niedrigere Geschwindigkeit auf Lärm, Sicherheit, Verkehrsfluss und Lebensqualität in den betroffenen Straßenräumen auswirkt. Die Ergebnisse sollen eine Grundlage für zukünftige Entscheidungen über Geschwindigkeitsregelungen im gesamten Stadtgebiet bilden.













