Hannover – Jana Mai gewinnt den VGH Fotopreis 2023 – ihre Arbeit zum Thema Transidentität ist neben den Projekten der Finalisten vom 7. Dezember bis zum 14. Januar in der Galerie für Fotografie (GAF) zu sehen.
Jana Mai beschäftigt sich in ihrem Projekt “Weil ich schon immer James war” mit dem Thema Transidentität. Die Suche nach der eigenen Identität ist ein zentraler Bestandteil unseres Lebens. Doch wie viel davon ist tatsächlich selbstbestimmt? Bei der Arbeit von Jana Mai handelt es sich um eine einfühlsame Erkundung der Identität von James – einem jungen Transmann auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Ich. Jana Mai begleitete James über mehrere Monate hinweg. Dabei gelang es ihr, in subtilen und gefühlvollen Momenten die Zwischentöne seiner Persönlichkeitswerdung einzufangen.
Aus der Begründung der Jury
Die Fotografin Jana Mai überzeugt in diesem Jahr mit ihrer Serie “Weil ich schon immer James war”, einem einfühlsamen Porträt eines jungen Transmannes. Schon auf den ersten Blick spürt man das Vertrauen, das die Fotografin über Monate hinweg zum Protagonisten aufgebaut hat. Mai nimmt uns mit in private und familiäre Räume, zu Freund*innen und in das professionelle Umfeld von James als Musiker. Er ist auf jedem Bild zu sehen, und dennoch gelingt es dieser Arbeit, spannend zu bleiben und die verschiedenen Facetten seines Lebens zu beleuchten. Selbst die intimsten Momente begleitet Mai respektvoll mit ihrer Kamera. Die Bildbeschreibungen nutzt sie, um auch James selbst zu Wort kommen zu lassen – sie reflektieren ihren fotografischen Blick. James Lebenserfahrungen sind individuell, seine Geschichte einzigartig. Zugleich befasst sich die Arbeit von Mai mit zwei Themen, die aktuell und relevant sind und bleiben: Identität und Selbstbestimmung.
So lautet das Fazit der hochkarätig besetzten Fachjury, die 2023 aus
- Henner Flohr, Leiter der F.A.Z.-Bildredaktion;
- Cale Garrido, Autorin und Kuratorin für Fotografie;
- Lara Huck, Bildredaktion DIE ZEIT;
- Hannah Schuh, Visual Director ART- Das Kunstmagazin;
- Barbara Stauss, Studio Stauss und Reporter ohne Grenzen;
- Andreas Trampe, Bildredaktion des Stern
- und einer Vertreterin der VGH
bestand.
VGH Fotopreis 2023
Der Fotopreis der VGH Versicherungen ist mit 10.000 Euro bundesweit eine der höchstdotierten Auszeichnungen im Bereich Fotografie. 2023 wird er bereits zum 16. Mal unter den Studierenden des Studiengangs “Visual Journalism and Documentary Photography” (früher “Fotojournalismus und Dokumentarfotografie”) der Hochschule Hannover (HsH) vergeben. Mit ihrer Förderung unterstützen die VGH Versicherungen den Studiengang, der über einen Schwerpunkt im Bereich des visuellen Journalismus und der Dokumentarfotografie verfügt. Ausgehend von den Medien Fotografie und Video vermittelt der Studiengang multidisziplinäre visuelle Kompetenzen. Im Fokus stehen dabei journalistische und dokumentarische Erzählweisen.
40 Bewerbungen um den Preis
Insgesamt haben sich in diesem Jahr 40 Studierende um den Preis beworben. Die eingereichten Arbeiten überzeugten die Jury durch ihre hohe Qualität und die Vielfalt der Projekte und Herangehensweisen. Mit der Verleihung des Preises ist eine Ausstellung in der GAF–Galerie für Fotografie verbunden – dabei sind nicht nur die Fotos der Gewinnerin, sondern auch der Finalisten zu sehen und damit von
- Lasse Branding “Orchestra of Nongkrong”,
- Jasper Hill “Irmela Mensah-Schram,
- Patrick Slesiona “Maybe tomorrow there will be war again”,
- Lenny Steinhauer “Castle in the Clouds”.
Ausstellung
Ort: Galerie für Fotografie (GAF), Seilerstraße 15D, Hannover
Zeitraum: 07.12. 2023 bis 14.01.2024
Öffnungszeiten: 12:00 bis 18:00 Uhr, donnerstags bis sonntags
Vernissage und Preisverleihung: 06.12.2023 19:00 Uhr in der GAF
Der Eintritt ist frei.
HCN/aw