Hannover wird Modellstadt für den Umgang mit der Bedrohung durch Fentanyl und synthetische Opioide

Die Landeshauptstadt Hannover wird Modellstadt im Umgang mit der Bedrohung durch Fentanyl und synthetische Opioide
Hannover zeigt Verantwortung im Umgang mit synthetischen Opioiden. Foto: Symbolbild

Hannover – Die Landeshauptstadt Hannover wird Modellstadt im Umgang mit der Bedrohung durch Fentanyl und synthetische Opioide

Hannover als Modellstadt im Umgang mit synthetischen Opioiden

Die Landeshauptstadt Hannover wird bundesweite Modellstadt im Umgang mit synthetischen Opioiden. Gemeinsam mit der Deutschen Aidshilfe und dem Deutsch-Europäischen Forum für Urbane Sicherheit nimmt die Stadt am Projekt „so-par“ (Synthetic Opioids Prepare and Response) teil. Ziel ist die Entwicklung von kommunalen Notfallplänen zur Bekämpfung der wachsenden Bedrohung durch Fentanyl und ähnliche Substanzen.

Kooperation für effektive Lösungen

Hannover zeigt Verantwortung in der Bekämpfung der Verbreitung synthetischer Opioide. Oberbürgermeister Belit Onay betont die Notwendigkeit von Informationsarbeit und Selbsttests für Konsumierende. Die Möglichkeit, Substanzen vor dem Konsum zu prüfen, soll gesundheitliche Risiken minimieren und Überdosierungen verhindern. Die Stadt hat sich aktiv für das Projekt beworben, um in Zusammenarbeit mit sozialen Institutionen und Experten Lösungen zu entwickeln.

Die Gefahren synthetischer Opioide

Fentanyl und ähnliche Substanzen finden zunehmend Verbreitung und stellen eine erhebliche Gefahr dar. Fentanyl, ein synthetisches Opioid, ist um ein Vielfaches stärker als Heroin und wird häufig unbemerkt beigemischt. Diese Praxis hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere seit dem Rückgang der Heroin-Produktion in Afghanistan.

Studien belegen alarmierende Trends

Studien zeigen einen besorgniserregenden Anstieg der Beimischung von Fentanyl zu Heroin in Deutschland. Im Rahmen des Bundesmodellprojekts RaFT wurden in zahlreichen Heroinproben Fentanyl-Spuren nachgewiesen. Diese Entwicklung führt zu einer Zunahme schwerer gesundheitlicher Notfälle und verdeutlicht die Dringlichkeit von Maßnahmen.

Selbsttests in Hannover

Hannover hat bereits im März 2025 mit Selbsttests begonnen, um die Situation vor Ort besser zu verstehen. Diese Tests werden im Kontakt- und Konsumraum Stellwerk der Paritätischen Suchthilfe Niedersachsen angeboten. Erste Ergebnisse zeigen, dass in rund zwanzig Prozent der Tests Fentanylbeimischungen nachgewiesen wurden.

Notwendigkeit kommunaler Notfallpläne

Das Projekt „so-par“ umfasst auch die Entwicklung von Krisenkommunikationsplänen und Awareness-Kampagnen. Ziel ist es, Fachkräfte und die Öffentlichkeit über die Gefahren synthetischer Opioide aufzuklären und Maßnahmen zur Schadensminimierung zu ergreifen.

Prävention und Aufklärung

Die Zunahme der Drogentoten in Deutschland verdeutlicht die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen. Im Jahr 2023 verstarben 2.227 Menschen an den Folgen des Substanzkonsums, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu 2022 darstellt. Selbsttests können Konsumierende vor lebensgefährlichen Substanzen wie Fentanyl schützen und sind ein wichtiger Schritt in der Prävention.

HCN/rw – Bedrohung durch Fentanyl