Hannover beschließt kommunale Wärmeplanung für nachhaltige Wärmeversorgung in der Stadt

Die kommunale Wärmeplanung in Hannover bietet Orientierung für eine nachhaltige Wärmeversorgung und unterstützt die Klimaneutralität der Stadt.
Hannovers Stadtrat beschließt die kommunale Wärmeplanung . Foto: Symbolbild Pixabay

Hannover – Die kommunale Wärmeplanung in Hannover bietet Orientierung für eine nachhaltige Wärmeversorgung und unterstützt die Klimaneutralität der Stadt.

Hannover setzt auf Wärmewende

Hannover geht seinen Weg als Leuchtturm der Wärmewende konsequent weiter. Am 27. März hat der Rat der Landeshauptstadt Hannover die kommunale Wärmeplanung offiziell beschlossen. Die gemeinsam mit dem Energiedienstleister enercity erarbeitete Planung bietet Einblicke in die heutige und zukünftige Wärmeversorgung der gesamten Stadt.

Vorbereitung und Beteiligungsprozess

Der Entwurf des Wärmeplans lag bereits 2023 vor. Als erste Kommune in Niedersachsen übermittelte Hannover ihre Wärmeplanung noch vor Jahresende an das Land Niedersachsen. Im Zuge des anschließenden Beteiligungsprozesses und intensiver Diskussionen in den kommunalen Bezirks- und Stadtratsgremien wurde die Planung weiterentwickelt.

Stadt und enercity begrüßen den Beschluss

Oberbürgermeister Belit Onay hebt hervor, dass die kommunale Wärmeplanung Hannovers Vorreiterrolle bei der Wärmewende bestätigt. Die Bürger erhalten eine Orientierung, wo Wärmenetze sinnvoll sind und wo dezentrale Lösungen die Hauptrolle spielen werden. Ziel der Klimaneutralität und die Bezahlbarkeit der Lösungen waren handlungsleitend.

Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel betont die zentrale Herausforderung der Wärmewende in den kommenden Jahren. Mit der kommunalen Wärmeplanung wird auf Transparenz und strategische Planung gesetzt, um die Energieversorgung Hannovers nachhaltig zu gestalten. Besonders wichtig ist, dass die Bürger frühzeitig Klarheit über tragfähige Wärmelösungen in ihren Stadtteilen erhalten.

Ergebnisse des Dialogs

Die parallel beschlossene Erweiterung des Fernwärmesatzungsgebiets stellt bereits eine erste große Umsetzungsmaßnahme zur kommunalen Wärmeplanung dar. Die in der Ratssitzung am 27. März getroffenen Beschlüsse sind das Ergebnis eines intensiven Dialogs. Über den Beteiligungsprozess im Januar und Februar 2024 sowie die große Ratsanhörung am 19. Januar 2024 hinaus befassten sich mehr als 30 öffentlich tagende Gremien mit der kommunalen Wärmeplanung.

Wichtige Eckpunkte des Wärmeplans

• Fünf verschiedene Gebietsarten: Der Wärmeplan unterscheidet zwischen Fernwärme-Satzungsgebieten, Fernwärme-Erweiterungsgebieten, Prüfgebieten für Fernwärme, Prüfgebieten für Nahwärme sowie Gebieten mit dezentralen Wärmelösungen.
• Breite Akzeptanz: 69 Prozent der Einreichungen im Beteiligungsprozess äußerten den Wunsch nach einem Fernwärmeanschluss oder einer Ausdehnung des Versorgungsgebiets.
• Acht Umsetzungsmaßnahmen: Dazu gehören die Fortsetzung des Fernwärmeausbaus, die Erweiterung des Satzungsgebiets, die Finanzierung von Wärmepumpen-Eignungschecks und neue Beratungsangebote für Nachbarschaftsinitiativen.

Der kommunale Wärmeplan dient als strategisches Planungsinstrument, das Orientierung bietet, jedoch keine unmittelbare Bindungswirkung entfaltet. Mit den beschlossenen Maßnahmen setzt Hannover einen klaren Kurs in Richtung klimaneutrale Wärmeversorgung und nachhaltige Stadtentwicklung.

Politische Rahmenbedingungen

Berichten zufolge erwägen die Unterhändler von Union und SPD, das Gebäudeenergiegesetz zugunsten eines neuen Gesetzes zu ersetzen, das einen Paradigmenwechsel hin zu einer langfristigen Betrachtung der Emissionseffizienz vorsieht. Oberbürgermeister Belit Onay und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel unterstreichen gemeinsam, dass ein gut durchdachtes Gesetz nicht aus ideologischen Gründen abgeschafft werden sollte. Unabhängig von den Entscheidungen auf Bundesebene bleibt Hannover seinem eingeschlagenen Weg treu und setzt weiterhin auf eine nachhaltige und klimafreundliche Wärmeversorgung.

HCN/rw – Kommunale Wärmeplanung