Godehardistift: Neue Zukunftsperspektive – Stadt bietet Grundstück an

(Foto: Themenfoto)

Hannover – Für das von Schließung bedrohte Seniorenzentrum Godehardistift in Linden, Posthornstraße 17, hat die Landeshauptstadt Hannover (LHH) den Träger Paul Gerhardt Diakonie bei der Suche nach einem Grundstück unterstützt.

Sie stellt jetzt eine geeignet erscheinende Fläche an der Einmündung Ricklinger Straße in die Deisterstraße im Rahmen einer sogenannten Anhandgabe zur Verfügung. Dieses Grundstück wird vom Betreiber auf Nutzbarkeit geprüft.

Im Anschluss muss die Änderung des Baurechtes erfolgen. Die angedachte Schließung der Einrichtung in der Posthornstraße wird zunächst bis zum 30. Juni 2020 ausgesetzt.

Das Godehardistift sollte aufgrund des baulichen Zustandes in absehbarer Zeit geschlossen werden. Im Sinne der Bewohner*innen und der Versorgung des Stadtteils mit Altenpflegeplätzen hat sich die Stadt für einen möglichen Ersatzstandort eingesetzt.

Wegen der dichten Bebauung und des eingeschränkten Angebotes potenziell nutzbarer Flächen in Linden war die Suche schwierig. Die ausgewählte Fläche wird von Stadt und Betreiber mit einigen Einschränkungen als geeignet angesehen. Sie wird zurzeit als Parkplatzfläche genutzt.

Mit einer freien Anhandgabe reserviert die Stadt das Grundstück und gibt der Paul Gerhardt Diakonie Gelegenheit, es in den nächsten sechs Monaten auf Nutzbarkeit zu prüfen.

Dazu gehören bauliche Möglichkeiten genauso wie konzeptionelle und wirtschaftliche Aspekte sowie Fragen der Bewirtschaftung eines Neubaus.

Die Stadt selbst hat in der Anhandgabe neben notwendigen bauplanung- und bauordnungsrechtlichen Voraussetzungen, die in einem etwaigen Kaufvertrag aufgenommen würden, für Nutzungskonzepte der alten und neuen Fläche folgende zu berücksichtigende Punkte formuliert:

  • Unterbringung von Pflegewohnen und Kurzzeitpflege, einschließlich preisgünstiger Angebote
  • Angebote an den Stadtteil zum Beispiel in Form eines Quartierszentrums mit Seniorenzentrum, Beratungsangeboten, Kindertagesstätte
  • stadtteiltypische Konzepte, wie zum Beispiel Baugemeinschaften
  • Erstellung eines groben Zeitplanes
  • etwaiger Tausch von nicht mehr benötigten Flächen an der Posthornstraße 17 mit neuem Grundstück an der Deisterstraße.

Bei positiver Einschätzung muss im nächsten Schritt die Änderung des Baurechts durch die LHH erfolgen. Die finale Entscheidung über Schaffung von Baurecht und einen Flächenverkauf liegt bei den Ratgremien.

Der Vorstand der Paul Gerhardt Diakonie hat den im Raum stehenden Schließungstermin auf den 30. Juni 2020 verschoben, um ausreichend Zeit für eine sorgfältige Prüfung zu haben.

Nach erfolgreichem, zeitgerechten Abschluss aller notwendigen Schritte beabsichtigt die Paul Gerhardt Diakonie, das bisherige Godehardistift zu derzeitigen Bedingungen weiter zu betreiben und später direkt in den Neubau umzuziehen.

„Der Stadt Hannover ist es sehr wichtig, dass den Menschen in ihren Stadtteilen wohnortnahe stationäre Pflegeangebote zur Verfügung stehen,“ erläutert Sozialdezernentin Konstanze Beckedorf und unterstreicht:

„Wir freuen uns daher über die konstruktiven Gespräche mit der Paul Gerhardt Diakonie. Und dass wir schließlich den Weg ebnen konnten, auf dem die Schließung des Godehardistifts vorerst ausgesetzt und der Bau einer neuen Versorgungseinrichtung für ältere Menschen im Stadtteil Linden vorbereitet werden kann.

Dies auch vor dem Hintergrund, dass nach überschlägigen Berechnungen nahezu die gesamte Bewohnerschaft des Godehardistifts in einem Neubau an der Deisterstraße Platz finden könnte – rund 100 stationäre Pflegeplätze von insgesamt 200 im Stadtteil Linden.

Außerdem kann am bisherigen Standort an der Posthornstraße 17 ein zukunftsorientiertes Quartierskonzept mit Tagespflege-, Beratungs- und Begegnungsangeboten entstehen und bei Tausch von Grundstücksanteilen ein stadtteiltypisches Baugemeinschaftskonzept unterstützt werden. Eine solches Konzept würde die Stadt für den Stadtteil Linden sehr begrüßen.“

„Ich bin sehr froh, dass sich in den letzten Wochen eine so gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt ergeben hat. Nur dadurch konnte dieses Grundstück gefunden werden. Wir haben nun die Hoffnung, dass wir eine gute Anschlussperspektive für die Bewohner und Mitarbeiter des Godehardistifts finden können,“ sagt Geschäftsführer Wolfram Rohleder.

HCN/kk