Gemeinsamer Sicherheitsbericht der Polizeidirektion (PD) Hannover, der Landeshauptstadt Hannover und des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Region Hannover

Gemeinsamer Sicherheitsbericht der Polizeidirektion (PD) Hannover, der Landeshauptstadt Hannover und des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Region Hannover
Gemeinsamer Sicherheitsbericht der Polizeidirektion (PD) Hannover, der Landeshauptstadt Hannover und des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Region Hannover

Hannover – Die Polizei, Stadt Hannover sowie der Zweckverband Abfallwirtschaft der Region Hannover veröffentlichen den Sicherheitsbericht für die Landeshauptstadt. In diesem sind aktuellste Zahlen zu Kriminalität und Unordnungszuständen – größtenteils aufgeschlüsselt für jeden Stadtteil – zu finden. Die Veröffentlichung gewährleistet die größtmögliche Transparenz für die Bevölkerung. Zugleich bieten die Daten eine Basis für die Fortsetzung des intensiven Austauschs zwischen den Partnern.

Der jährlich erscheinende Sicherheitsbericht hat Delikte im Fokus, welche einen Bezug zum öffentlichen Raum haben, beziehungsweise das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung im besonderen Maße beeinflussen. Hierbei werden insbesondere folgende Straftaten im Fünf-Jahres-Vergleich betrachtet: Gesamtstraftaten (ohne Staatsschutz- und Verkehrsdelikte), Raubdelikte, Körperverletzungen, Diebstahlsdelikte (u.a. Wohnungseinbrüche), Sachbeschädigungen und Rauschgiftdelikte. In den Sicherheitsbericht fließen keine Straftaten ein, bei denen der Tatort nicht genauer zu bestimmen ist und die Tat somit keinem Stadtteil zugeordnet werden kann. Zum zweiten Mal ist in diesem Jahr ein Beitrag des aha Zweckverbands Abfallwirtschaft Region Hannover enthalten.

Waren die Jahre 2020 und 2021 von den pandemiebedingten Einschränkungen geprägt, die direkte Auswirkungen auf das Kriminalitätsgeschehen hatten, näherten sich die Gesamtfallzahlen im vergangenen Jahr dem vorpandemischen Niveau des Jahres 2018 an. Die Aufhebung der Beschränkungen führte zu Normalisierungen, unter anderem in der Arbeitswelt, die mit einer erhöhten Mobilität und weniger Präsenz im eigenen Wohnraum einhergingen.

Großveranstaltungen wie das Maschseefest, Schützenfest etc. konnten wieder durchgeführt werden und Freizeiteinrichtungen öffneten ohne Beschränkungen. Dies führte zu deutlich höheren Besucher- und Kundenströmen, unter anderem in der Innenstadt, und damit auch zu einer erhöhten Zahl an Tatgelegenheiten, ähnlich wie vor der Corona-Pandemie. Zu erkennen sind diese Veränderungen im Anstieg der Körperverletzungen, der Raub- und Diebstahlstaten sowie der Diebstähle an/aus Kraftfahrzeugen.

Für die Landeshauptstadt Hannover ergab sich daraus für das Jahr 2022 eine Zunahme der Straftaten auf 70.068 Fälle. (2021: 63.578). Trotz der Zunahme der Fallzahlen bewegten sich diese im Jahr 2022 jedoch noch unter der entsprechenden Zahl für das Jahr 2018 mit 70.212. Besonders deutlich fiel der Anstieg bei den Raubdelikten, Körperverletzungen sowie Diebstählen aus. Rückläufig war die Zahl der verzeichneten Rauschgiftdelikte.

„Der Anstieg der Fallzahlen ist natürlich alles andere als erfreulich“, sagt Hannovers Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten. „Sie lässt sich jedoch zu großen Teilen mit der Normalisierung des täglichen Lebens nach der Corona-Pandemie erklären.“ Wo mehr Menschen aufeinandertreffen, komme es zu Konflikten. „Leider müssen wir beobachten, dass diese zunehmend in Gewaltstraftaten enden“, sagt von der Osten. Um dem entgegenzuwirken, soll auch in Zukunft eine hohe Präsenz des Einsatz- und Streifendienstes, Schwerpunktkontrollen durch uniformierte, aber auch zivile Beamtinnen und Beamten das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken. „Zugleich wollen wir damit den Druck auf Personen erhöhen, die Straftaten im Sinne haben“, betont die Polizeipräsidentin. Eine besondere Rolle in der Kriminalitätsbekämpfung komme dabei dem Zusammenwirken der Polizeidirektion Hannover mit anderen Behörden und Institutionen zu.

„In den Stadtteilen und Quartieren werden die Themen von Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit konkret“, erklärt Ordnungsdezernent Axel von der Ohe. „Hier zeigen sich die Erfolge gemeinsamer Arbeit und genauso, wenn etwas im Argen liegt.“ Der Sicherheitsbericht von Polizei, aha und Landeshauptstadt sei in diesem Sinne gleichermaßen rückschauende Bestandsaufnahme wie auch eine wichtige Grundlage für die Ausrichtung der künftigen Arbeit. „Dass der Sicherheitsbericht dabei mittlerweile von drei Institutionen gemeinsam erstellt wird, ist nicht nur nach außen ein Zeichen guter Zusammenarbeit, sondern Ausdruck tagtäglich praktizierten Teamplays. So wollen wir weitermachen“, betonte von der Ohe.

„Sauberkeit und Sicherheit gehören weiter eng zusammen. Nur in einer sauberen Stadt fühlen sich die Einwohnerinnen und Einwohner auch sicher und wohl“, sagt Mathias Quast, Leiter der Stadtreinigung Hannover. Im Rahmen des Konzeptes ‚Hannover sauber!‘ unternehme die Stadtreinigung große Anstrengungen, um die Straßenreinigung deutlich zu verstärken, Fehlverhalten zu sanktionieren und die Umweltbildung zu verstärken. „Dies zeigt zunehmend Wirkung“, sagt Quast. „Dennoch erfordert die weiterhin hohe Belastung durch achtloses Wegwerfen von Müll in die Umgebung eine stetige Weiterverbesserung des Angebotes zur ordnungsgemäßen Abfallentsorgung und eine noch konsequentere Ahndung illegaler Vermüllung des öffentlichen Raumes.“

Den Gemeinsamen Sicherheitsbericht können Sie im Internet unter folgendem Link abrufen: https://www.pd-h.polizei-nds.de/kriminalitaet/kriminalitatsverteilung-in-hannover-2017-bis-2021-gemeinsamer-sicherheitsbericht-115041.html