Hannover – Im Zuge ihrer aktuellen Kampagne gegen Zoos hat die Tierrechtsorganisation Peta deutschlandweit 20 Zoos und Tierparks, darunter auch den Zoo Hannover, angezeigt, da diese bei bestimmten Vogelarten wie zum Beispiel Flamingos und Pelikanen regelmäßig die Federn kürzen.
Nach Prüfung des Sachverhalts hat die Staatsanwaltschaft Hannover die Ermittlungen eingestellt und dem Zoo Hannover die artgerechte Haltung der genannten Vogelarten bestätigt.
Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff begrüßt die Entscheidung der Staatsanwaltschaft: „Besonders jetzt im Frühling können die Besucher in unseren Freianlagen die Flamingos und Pelikane dabei beobachten, wie sie balzen, brüten und sich sichtbar wohlfühlen.“ Leicht zu erkennen sind übrigens die Flamingo-Jungtiere aus dem vergangenen Jahr, die mit ihrem noch grauen Gefieder aus dem rosaroten und leuchtend-orangem Farbspiel der erwachsenen Vögel herausstechen. Ihr farbenprächtiges Federkleid entwickelt sich im Laufe der ersten Lebensjahre.
Das von der Tierrechtsorganisation kritisierte Kürzen der Federn auf einer Flügelseite ist vergleichbar mit dem Schneiden der Fingernägel oder Haare bei Menschen, es tut den Tieren keinesfalls weh und wird während des jährlichen Routine-Gesundheits-Checks durchgeführt. „In der Natur fliegen Vogelarten wie Flamingos vorwiegend dann, wenn sie vor Fressfeinden fliehen, Nahrung oder Paarungspartner suchen. Bei uns im Zoo leben sie in einem sicheren Habitat, Futter und Partner stehen ihnen unmittelbar zur Verfügung. Auch ohne Einschränkung des Fliegens würden diese Vögel sich vor allem am Boden oder an Gewässern aufhalten, wie es in der freien Wildbahn zu beobachten ist,“ erklärt der zoologische Leiter Klaus Brunsing.
Bildung und Arterhaltung zählen zu den Hauptaufgaben eines Zoos. Besonders mit den zahlreichen Bruterfolgen der vergangenen Jahre, konnte der Zoo Hannover einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der verschiedenen Flamingo-Arten leisten. Der im Zoo Hannover lebende Chileflamingo steht als potentiell gefährdet auf der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion (IUCN).
HCN/kg