Digitalisierung auf dem Vormarsch – Stadt Hannover führt als eine der ersten Kommunen in Deutschland die SocialCard für Asylsuchende ein

Digitalisierung auf dem Vormarsch - Stadt Hannover führt als eine der ersten Kommunen in Deutschland die SocialCard für Asylsuchende ein
Stadt Hannover führt als eine der ersten Kommunen in Deutschland die SocialCard für Asylsuchende ein - Foto: Landeshauptstadt Hannover

Hannover – Die Landeshauptstadt Hannover hat gemeinsam mit dem Unternehmen Publk GmbH die SocialCard präsentiert, eine Debitkarte von Visa, die einen Zugang zu bargeldlosem Zahlungsverkehr für Asylsuchende ermöglicht. Hannover ist damit eine der ersten Kommunen in Deutschland, die diese Bezahllösung einführt. Bereits seit einigen Monaten wird die Karte in Hannover getestet und befindet sich nun im Roll-out.

Mehr als 70 Karten im Umlauf

Knapp 70 Karten sind seit Mitte November bereits im Umlauf und werden an Kund*innen des Sozialamtes Hannover ausgegeben, die kein eigenes Bankkonto besitzen. Jeden Monat kommen etwa 200 Asylsuchende nach Hannover, die Anspruch auf die Karte haben. Die Rückmeldungen von Kund*innen und Sachbearbeiter*innen sind durchweg positiv. Die Stigmatisierung, die durch den bisherigen „Verpflichtungsschein“ als besonderem Zahlungsweg und das Warten in der Schlange entstand, fällt nun weg. Der Verwaltungsaufwand wird deutlich verringert.

Digitalisierung geht voran

Die Landeshauptstadt Hannover treibt die Digitalisierung von Bürgerdienstleistungen mit Hochdruck voran. Bereits 20 Prozent der Wohngeld-Anträge wurden online gestellt und die Einführung der E-Akte zur Gewährung von verschiedenen Sozialleistungen wird bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Oberbürgermeister Belit Onay betont, dass die SocialCard Geflüchteten einen diskriminierungsfreien Zugang zur bargeldlosen Zahlung ermöglicht und gleichzeitig den Verwaltungsaufwand reduziert.

Die SocialCard wurde von der Publk GmbH entwickelt und basiert auf einer herkömmlichen Visa Debitkarte. Sie kann in digitaler Form für das Smartphone oder als physische Karte für das Portemonnaie ausgestellt werden. Die Stadt schreibt die Sozialleistungen per SEPA-Überweisung monatlich auf der Karte gut. Die Berechtigten können frei über die Verwendung ihres Guthabens entscheiden. Die Karte kann an jedem Geldautomaten und in jedem Geschäft, das Visa Karten akzeptiert, genutzt werden.

Bisherige Auszahlungspraxis wird ersetzt

Die SocialCard ersetzt die bisherige Auszahlungspraxis für Leistungsempfänger*innen ohne deutsches Bankkonto, die bisher ihre Leistungen in Form eines monatlichen Verpflichtungsscheins erhalten haben. Die neue Karte erhalten alle Kund*innen der Landeshauptstadt Hannover, die nicht über ein Konto verfügen.

Einführung erfolgreich

Die Einführung der SocialCard in Hannover verläuft erfolgreich. Die bisherigen Kund*innen-Feedbacks sind positiv, die Karte wird als einfach in der Handhabung wahrgenommen. Ziel der Stadt Hannover ist es, bis Anfang 2024 alle berechtigten Kund*innen mit den Karten auszustatten und das Verfahren damit komplett auf die Debitkarte umzustellen. Die Stadt rechnet damit, dass die Zahl der Kartenempfänger*innen auf 300 bis 400 ansteigen kann.

HCN/aw