Deutscher Kita-Preis 2023 geht zweimal nach Niedersachsen – Kultusministerin Julia Willie Hamburg gratuliert „AG Nordstadt“ in Hildesheim und “Campuskinder“ in Hannover

Deutscher Kita-Preis 2023 geht zweimal nach Niedersachsen / Kultusministerin Julia Willie Hamburg gratuliert „AG Nordstadt“ in Hildesheim und „Kita Campuskinder“ in Hannover.
Alle Finalist*innen und Preisträger*innen des Deutschen Kita-Preises 2023 Foto: DKJS / Dennis Reimann

Hannover – Die „AG Nordstadt“ in Hildesheim gehört zu den besten „Lokalen Bündnissen für frühe Bildung des Jahres“ in Deutschland. Bei der gestrigen Verleihung des „Deutschen Kita-Preises 2023“ erreichte das Bündnis den 1. Platz. In der Kategorie „Kita des Jahres“ ging einer von vier zweiten Preisen an die „Kita Campuskinder“ der Medizinischen Hochschule Hannover.

„Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnungen für gleich zwei Finalisten aus Niedersachsen und gratuliere dem Team der Campuskinder sowie den Mitwirkenden der AG Nordstadt von ganzem Herzen“, sagte Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg und fügte an: „Kindertageseinrichtungen sind als erste Stufe unseres Bildungssystems von größter Bedeutung für die gesamte Bildungsbiografie eines Kindes.

Die pädagogische Arbeit, die dort auch zusammen mit den Familien geleistet wird, legt den Grundstein für die weitere Entwicklung des Kindes. Ob das gelingt, hängt auch maßgeblich vom Engagement und von der Qualifikation der Fachkräfte sowie weiterer Netzwerkpartner*innen ab. Mit Blick auf einen stetig steigenden Betreuungsbedarf bei gleichzeitigem Fachkräftemangel stehen sie dabei tagtäglich vor großen Herausforderungen. Umso beeindruckender ist es, dass immer wieder Einrichtungen und Träger neue Konzepte entwickeln, erproben und erfolgreich umsetzen. Der Deutsche Kita-Preis hebt sie gebührend hervor und wirkt so auch als Multiplikator innovativer Konzepte. Ich schließe mich der Würdigung der „Campuskinder“ und des Bündnisses „AG Nordstadt“ ausdrücklich an und freue mich schon jetzt auf einen Besuch vor Ort.“

Der „Deutsche Kita-Preis 2023“ und der Preis „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres 2023“ wurden am Dienstagabend in Berlin verliehen. Aus etwa 750 Bewerbungen waren zunächst 20 für die Hauptrunde nominiert worden, von denen sich jeweils zehn für das Finale qualifizieren konnten. Zur Jury gehören Vertreter aus Wissenschaft, Fachpraxis, Gewerkschaften, Politik und Eltern.

Die Niedersachsen-Sieger

Die „AG Nordstadt“ in Hildesheim setzt sich dafür ein, dass allen Kindern gute Bildungschancen ermöglicht werden. Die Projektpartner des Bündnisses kommen aus Politik, Wissenschaft, Medizin und dem sozialpädagogischen Bereich. Gemeinsam erarbeiten sie Angebote für die vielfältigen Familien im Stadtteil, die bedarfsorientiert und auf die Lebenswelten der Familien zugeschnitten sind. Die Angebotspalette reicht dabei von gesundem Frühstück, Musikalisierungskursen und bewegungsfördernden Angeboten bis hin zu sogenannten Kinderwagen-Cafés und Eltern-Talks. Auf diese Weise eröffnen sich für die Kinder neue Teilhabe- und Bildungschancen, und die Eltern können bei den Angeboten Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten wahrnehmen.

“Campuskinder” der Medizinischen Hochschule Hannover

Die „Campuskinder“ verbindet eine Besonderheit: Die Eltern aller Kinder arbeiten an der Medizinischen Hochschule Hannover, viele von ihnen im Dreischichtsystem. Daher sind die Campuskinder manchmal auch abends oder am Wochenende in der Kita. Dort lernen sie in einem Ambiente, das bilingual (deutsch/englisch) geprägt ist und die Mitbestimmung der Kinder in den Mittelpunkt stellt.

Der pädagogische Alltag der Campuskinder orientiert sich an dem Situationsansatz: Dieser Ansatz verfolgt das Ziel, Kinder unterschiedlicher Herkunft darin zu unterstützen, ihre Lebenswelt zu verstehen und selbstbestimmt, kompetent und verantwortungsvoll zu gestalten. Die für die Kinder einer Gruppe bedeutsamen Situationen werden aufgegriffen und in einem Projekt partizipativ entwickelt. Dabei wird ganz nebenbei die Autonomie und Solidarität der Kinder gefördert.

Weitere besondere Schwerpunkte sind die zweisprachige Erziehung, die in jeder Kindergartengruppe angeboten wird, die musikalische Früherziehung für alle Kinder ab dem Alter von zwei Jahren und die Bewegungsförderung. In der Lernwerkstatt können die Kinder experimentieren und erste Erfahrungen in den Bereichen Naturwissenschaft und Technik sammeln.

HCN/aw