Hannover – Die berufsbildende Schule 14 für Büro- und Freizeitberufe (BBS 14) wurde heute (25. Juni) als zehnte „Fairtrade-School“ Hannovers und die 725. bundesweit ausgezeichnet. Wegen der Corona-Pandemie erfolgte die Ehrung digital. Eine offizielle Übergabe des Zertifikats ist für den 25. November im Neuen Rathaus geplant, wenn sechs weitere Schulen als „Fairtrade-School“ und die Landeshauptstadt Hannover als „Fairtrade-Town“ wieder ausgezeichnet werden.
Dem gemeinsamen Einsatz des Fairtrade-Schulteams der BBS ist es zu verdanken, dass der Fairtrade-Gedanke in vielen Bereichen des schulischen Alltags integriert wurde. Schulleiterin Christiane Fischer sagte: „Wir an der BBS 14 der Region Hannover tragen hiermit unseren Teil dazu bei, das Bewusstsein für einen gerechten Welthandel zu stärken.“ Die Themen „nachhaltiger Konsum“ und „globale Gerechtigkeit“ finden sich nicht nur im Unterricht der BBS 14 wieder. Im Rahmen eines Aktionstags der Fachoberschule Wirtschaft werden Schüler*innen und Lehrkräfte für ein nachhaltiges Konsumverhalten sensibilisiert. Eine weitere der vielen Ideen, die das Fairtrade-Schulteam umsetzt, ist die Neuorganisation der Gästebewirtung. Am Ausbildersprechtag gibt es Kaffee und Gebäck aus „Fairem Handel“. Für faire Snacks hat die BBS 14 einen „Fair-o-mat“, einen stromlosen Warenautomaten, beschafft, der in der Schulgemeinschaft großen Anklang findet und in einem Schülerinnen- und Schülerprojekt integriert ist. In der Vorweihnachtszeit können sich Lehrkräfte und Schüler*innen mit Nikoläusen aus „Fairem Handel“ beschenken.
Die BBS 14 greift ein Thema auf, das in der Gesellschaft wachsende Bedeutung gewinnt: Immer mehr Menschen legen Wert auf Produkte aus umweltgerechter und klimafreundlicher Herstellung sowie aus „Fairem Handel“. Dieser garantiert, dass Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt werden und Arbeiter*innen gute Arbeitsbedingungen haben und gerecht entlohnt werden.
Sabine Tegtmeyer-Dette, Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Hannover, lobt das Engagement der Schulen für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und einen gerechten Handel. „Die ‚Fairtrade-Schools‘ verankern den ‚Fairen Handel‘ im Schulalltag und schaffen durch konkretes Agieren ein Bewusstsein für eine nachhaltige Entwicklung. Umso mehr freut es mich, dass wir nunmehr zehn ‚Fairtrade-Schools‘ in Hannover haben.“
Seit 2012 engagieren sich Schüler*innen und Lehrkräfte mit der Kampagne „Fairtrade-Schools“ bundesweit für einen gerechteren Handel. Diese wird getragen von TransFair e.V. in Köln. Dieser Verein steht gleichzeitig hinter dem Fairtrade-Siegel. Für den Titel „Fairtrade-School“ müssen fünf Kriterien erfüllt sein: Zunächst muss sichein Fairtrade-Schulteam gründen und im sogenannten „Kompass“ sollen die Ziele als zukünftige „Fairtrade-School“ festgehalten werden. Neben dem Einsatz von fairen Produkten an der Schule wird der „Faire Handel“ im Unterricht behandelt und mindestens eine Veranstaltung zu diesem Thema wird im Schuljahr organisiert.
Das Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüro der Landeshauptstadt Hannover übernimmt im Stadtgebiet Hannover die Koordination der Kampagne „Fairtrade-Schools“ und arbeitet eng mit TransFair e.V. zusammen. Dieses gibt im Rahmen seiner Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung Unterstützung bei der Erfüllung der Kriterien im Rahmen des Zertifizierungsprozesses. Die Schulen leisten mit ihrem Engagement einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen, die 2015 von den Vereinten Nationen und ein Jahr später vom Rat der Landeshauptstadt Hannover beschlossen wurde.
HCN/pk