Asphaltgruben Ahlem: Deutliche Fortschritte bei der Sanierung des Mittel- und des Nordstollens

Ahlemer Asphaltgruben: Geräumtes Mehrfamilienhaus wieder freigegeben
Asphaltgruben Ahlem: Foto Stadt Hannover

Hannover – Asphaltgruben Ahlem: Deutliche Fortschritte bei der Sanierung des Mittel- und des Nordstollens

Die Sanierung der Asphaltgruben in Ahlem geht voran. Nachdem im vergangenen Jahr bereits der Südstollen erfolgreich verfüllt wurde, meldet die Landeshauptstadt Hannover nun deutliche Fortschritte bei der Sicherung des Mittel- und Nordstollens.

Demnach hat die Stadt bereits rund 23.000 Tonnen zementhaltigen Baustoff in den Mittelstollen einbringen lassen, die restlichen 10.000 Tonnen folgen in den kommenden Monaten. Nach aktueller Zeitschätzung, die bei Altbergbau-Sanierungen allerdings mit Unsicherheiten behaftet ist, geht die Verwaltung davon aus, dass der Mittelstollen bis Ende 2024 fertiggesichert sein könnte. Das ist ein halbes Jahr früher als ursprünglich kalkuliert.

Beim Nordstollen ist das genaue Füllstoff-Volumen bisher noch nicht abschließend geklärt. Der Grund: Die Kartierung für diesen Bereich ist ungenau. Aber auch hier lässt sich ein deutlicher Fortschritt erkennen, da nach umfassenden Bohrarbeiten zur Erkundung der Lage des Stollens bereits rund 3500 Tonnen von prognostizierten rund 12.500 Tonnen Baustoff eingefüllt wurden. Der Nordstollen ist aufgrund der ungenaueren  Kartierung und der drei übereinanderliegenden Sohlen bautechnisch deutlich komplexer. Aktuell schätzen die Experten, dass die kalkulierte Bauzeit bis Mitte 2025 eingehalten werden kann.

Nachdem der Baustoff in die Stollen eingebracht worden ist, muss er in einem zweiten Arbeitsschritt  noch mit Niederdruck verpresst werden, damit nach oben hin die Stollen „schlüssig“ verfüllt sind. Dazu sind Bohrungen in einem engmaschigen Raster erforderlich, die auch das Betreten der Privatgrundstücke erforderlich machen.

Sukzessive werden dabei die einzelnen Abschnitte untersucht und sogleich verfüllt. Da es sich um eine Altbergbau-Sanierung handelt, muss dieses Vorgehen bei neuen Erkenntnissen – etwa zur Lage der Stollen –  angepasst werden. Eine besondere technische Herausforderung ist dabei die Sicherung von senkrechten Schächten, die in die Tunnelsysteme hineinführen. Diese wurden früher nicht ausreichend gesichert,. Im Bereich des Nordstollens wird demnächst ein solcher Schacht, der sich unter einem Wohnhaus befindet, planmäßig bearbeitet und gesichert. Während dieser Arbeiten kann das über dem Schacht befindliche Wohnhaus nicht genutzt werden.

Zwar ist das Gebäude für sich genommen in seiner Standsicherheit nicht gefährdet – anders als die in der Vergangenheit im Bereich des Nordstollens geräumten Häuser. Aber um jedes Restrisiko auszuschließen, handelt die Fachbauleitung mit maximaler Vorsicht und hat entschieden, die Arbeiten nur auszuführen, wenn das Haus in dieser Zeit nicht genutzt wird.

Die Stadtverwaltung hat die betroffenen Bewohner*innen mit mehreren Wochen Vorlaufzeit  umfassend informiert. Die Landeshauptstadt finanziert Ersatzwohnraum für die Dauer der Schachtsanierung. Die Arbeiten werden nach aktuellem Kenntnisstand ein bis zwei Monate in Anspruch nehmen.

HCN/rw