Appell an die Bundesregierung: Hannover und neun weitere Städte wollen Moria-Flüchtlingen helfen

Foto: Themenbild u. Landeshauptstadt Hannover

Hannover – Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay hat gemeinsam mit den Oberbürgermeister*innen von neun weiteren deutschen Städten ein Schreiben an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gerichtet. Darin erklären die Städte ihre Bereitschaft, Flüchtlinge aus dem abgebrannten griechischen Lager Moria aufzunehmen. Die Unterzeichner*innen des Schreibens fordern Merkel und Seehofer auf, den Weg zu ebnen für die Aufnahme der Flüchtlinge.  „Mit großem Bestürzen haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch beinahe vollständig abgebrannt ist”, heißt es in dem Brief. Die 13.000 Menschen, die dort leben mussten, haben nun auch noch ihr letztes Dach über dem Kopf verloren. Hinzu kommt, dass, wie von vielen befürchtet, inzwischen auch mit dem SARS-CoV-2-Virus infizierte Menschen darunter sind.”

Weiter heißt es: „Als Oberbürgermeister*innen, die wir seit zwei Jahren unsere Aufnahmebereitschaft erklären, sind wir entsetzt darüber, dass es der Europäischen Union trotz vielfacher Warnungen nicht gelungen ist, diese Eskalation in Moria zu verhindern und die menschenunwürdigen Bedingungen in den Lagern an den europäischen Außengrenzen fortbestehen.” Nun wollten die Städte ihre Bereitschaft bekräftigen, „einen humanitären Beitrag zu einer menschenwürdigen Unterbringung der Schutzsuchenden in Europa” zu leisten. „Wir sind bereit, Menschen aus Moria aufzunehmen, um die humanitäre Katastrophe zu entschärfen.”
Neben Belit Onay aus Hannover haben die Oberbürgermeister*innen von Potsdam, Freiburg, Oldenburg, Düsseldorf, Göttingen, Gießen, Köln, Bielefeld und Krefeld das Schreiben an Merkel und Seehofer unterzeichnet.

HCN/pk