200.000 BesucherInnen beim Schützenausmarsch in Hannover Im „Doubliertritt, Marsch!“ hieß es heute, am 1. Juli 2018 um 10.00 Uhr wieder
Hannover- Als Schützenpräsident Paul-Eric Stolle den traditionellen Ausmarsch der Schützen ausrief und die 10.000 TeilnehmerInnen auf die dreieinhalb Kilometer lange Strecke vom Neuen Rathaus durch die Innenstadt bis zum Rundteil auf dem Festplatz schickte. Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover Stefan Schostok begrüßte die 5.000 SchützenInnen und 5.000 MusikerInnen aus rund 90 Musikkapellen im Vorfeld auf dem Trammplatz. 37 Schützenvereine aus ganz Deutschland waren zusätzlich zu den Gastvereinen des Verbands hannoverscher Schützenvereine e.V. mit dabei. 35 festlich geschmückte Festwagen und Kutschen machten den Schützenausmarsch wieder zu einem besonderen Erlebnis. 200.000 BesucherInnen schauten an den Straßen in der Innenstadt Hannovers und den Tribünen am Ballhof, dem Opernplatz und der Bruchmeisterallee zu.
Neue Schützensenatorin und neue Bruchmeister
Zur neuen Schützensenatorin wurde am Freitagabend im Rahmen des Fassbieranstichs Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Präsidentin der Hochschule für Musik, Theater und Medien von Oberbürgermeister Stefan Schostok gekürt. Übrigens benötigte Schostok nur einen Schlag, bis das Schützenfestbier floss und er damit das 489. Schützenfest für eröffnet erklärte.
Die vier Züge des Ausmarsches wurden von den neuen Bruchmeistern David Rosenbaum (Schützengesellschaft Ricklingen von 1853 e.V.), Julian Rödiger (Fanfarenkorp Hannover v. 1973 e.V.), Sascha Heering (Schützengesellschaft Ricklingen von 1853 e.V.) und Tim Küker (Schützengesellschaft Anderten von 1901 e.V.) angeführt, die ebenfalls am Freitagabend zum Start des Schützenfestes im Rahmen der traditionellen Bruchmeisterverpflichtung im Neuen Rathaus in ihr Amt eingeführt wurden.
Musikkapellen und Festwagen
Für Stimmung auf der Ausmarschstrecke sorgten u.a. das Bundesfanfarenkorps Neuss-Furth, die Kieselbronner Gugge Gaiße, die Showband Jubal drum & bugle corps aus den Niederlanden, die Musikgruppe „Willen is kunnen“ aus Belgien und das niedersächsische Polizeiorchester.
Volkswagen Nutzfahrzeuge war mit einer Bulli-Parade bestehend aus acht historischen Fahrzeugen (T1 und T2) vertreten. Der Vorsitzende des Markenvorstands und Schützensenator 2017, Dr. Eckhard Scholz, saß selbst mit am Steuer und unterstrich mit dieser Aktion die Verbundenheit des Werksstandortes Stöcken mit der Stadt Hannover und seinen Menschen.
Besonders schöne Festwagen sah man beispielsweise bei der NKR (Norddeutsches Knochenmark-und Stammzellenregister) und der Johanniter Unfallhilfe. Auch der Festwagen der Evangelischen Kirche mit der Darstellung der Marktkirche und der Festwagen der Jägerschaft Hannover Land mit einer Naturlandschaft waren aufwendig und mit Liebe zum Detail geschmückt. Die Trachtengruppe aus Küssnacht/Rigi (Schweiz) begeisterte in traditionellen Kostümen. Die Gilde Brauerei nahm mit einem imposanten vierspännigen Festwagen mit Kaltblüter Pferden teil.
Auch die 27 KönigInnen und Hofdamen, darunter die Schneverdinger Heidekönigin, die Nienburger Spargelkönigin, die deutsche Kirschblütenkönigin, eine Waldkönigin aus dem Solling und ein Kartoffelkönig, belebten mit ihrer Teilnahme den Schützenausmarsch.
Eindrücke nach dem Schützenausmarsch
Das Fazit von Oberbürgermeister Stefan Schostok war positiv: „Ein tolles Auftakt-Wochenende dieses 489. Schützenfestes bei bestem Wetter – der Schützenausmarsch war wieder ein besonderes Highlight, das viele Besucherinnen und Besucher begeistert hat. Bei den vielen geschmückten Festwagen stand einer in der Besuchergunst besonders hoch. Herzlichen Glückwunsch an die Johanniter Unfallhilfe zum „schönsten“ Festwagen des Ausmarsches. Besonders freue ich mich auch über das friedliche Miteinander der vielen Bürgerinnen und Bürger bei dieseunvergleichlichen Veranstaltung. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Polizei und Feuerwehr hat wieder hervorragend funktioniert. Dafür meinen herzlichen Dank“.
Beim Schützenausmarsch 2018 galten starke Sicherheitsmaßnahmen, die im letzten Jahr von Stadt und Polizei gemeinsam entwickelt und vereinbart wurden. Anlass für die Erweiterung des Sicherheitskonzeptes zum Schützenfest und Schützenausmarsch war eine abstrakte Gefährdungslage in Deutschland mit Blick auf mögliche Anschläge mit islamistischem Hintergrund. Demnach gab es ganztägig am 1. Juli eine Fahrverbotszone für LKW ab 3,5 Tonnen für die Innenstadt von Hannover und eine gemeinsame Veranstaltungsleitung von Stadt, Polizei und Feuerwehr.
Schützenpräsident Paul-Eric Stolle war ebenfalls in Feststimmung: „Das war wieder ein toller Schützenausmarsch mit vielen aufwendig dekorierten Festwagen, Kutschen und Musik aus vielen Teilen Deutschlands und dem Ausland. Für mich ist das in jedem Jahr aufs Neue ein Höhepunkt im Programm. Jetzt freuen wir uns auf die neue Woche, getreu dem Motto ‚Feste Feiern’ – mit tollen Veranstaltungen auf dem Schützenplatz und weiterhin viel Sonne“, fügte er schmunzelnd hinzu.
Eckdaten zum Schützenfest Hannover:
Das Schützenfest Hannover auf dem rund zehn Hektar großen Schützenplatz in Hannover gilt als das größte Schützenfest der Welt. Die Tradition reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Die Veranstaltungsfläche, die Zahl der Großfahrgeschäfte und die Zahl der Festzelte sind bisher von keinem Schützenfest weltweit überboten worden. Etwa 240 Schausteller begeistern ihre BesucherInnen jedes Jahr mit Neuheiten bei den High-Tech Fahrgeschäften, Karussells, Geisterbahnen, Losbuden und vielen weiteren Attraktionen. Hannover hat mit 65 Schützenvereinen und -gesellschaften eine große fachliche Vereinsdichte und trägt seit den 1950er Jahren den offiziellen Ehrentitel “Deutsche Schützenstadt”. Der Schützenausmarsch ist mit rund 10.000 TeilnehmerInnen aus dem In- und Ausland, mit 35 Festwagen und Kutschen der umfangreichste Schützenausmarsch der Welt. Er bildet nicht nur den Höhepunkt der zehntägigen Festveranstaltungen, sondern verwandelt die Leinemetropole auch in eine pulsierende internationale Begegnungsstätte.
HCN/pb