Hannover – Sie ist eines der Wahrzeichen von Hannover-Kleefeld. Und sie feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: Die Kirche des Stephansstiftes wird 125 Jahre alt. Eigentlich sollte dieser Geburtstag im Rahmen des Jahresfestes des Stephanstiftes gebührend gewürdigt werden. Und eigentlich sollte auch das Jahresfest wieder groß gefeiert werden. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Zum ersten Mal seit den Fünfzigerjahren gibt es kein traditionelles Jahresfest am Himmelfahrtstag. Und so wird der Kirchengeburtstag mit geladenen Gästen zwar festlich, aber in einem ganz kleinen Rahmen mit einem Open-Air- Gottesdienst gefeiert.
„Wir müssen eine Kirche bauen!“
Mit dieser Aufforderung legte der damalige Vorsteher Ludolf-Wilhelm Fricke den Grundstein für den Bau der Kirche. Sie sieht heute von außen noch genau so aus, wie sie von Architekt Eberhard Hillebrand erbaut wurde. Auf sein Konto gehen u.a. auch die Pauluskirche in Hannovers Südstadt, die Gartenkirche St. Marien und später auch die Lutherkirche in der Nordstadt.
Das Innere der Kirche wurde im Laufe der Zeit immer wieder verändert; durch Instandsetzungen, durch andere Formen des Gottesdienstes oder auch, weil sich der Zeitgeschmack geändert hatte. Die erste große Renovierung fand 1936 statt, 1952 wurde der Altar verändert, 1960/61 gab es zum zweiten Mal grundlegende Renovierungen und zum 125. Jahresfest des Stephansstiftes 1994 erstrahlte sie zum dritten Mal in neuem Glanz.
Wegen ihrer guten Akustik und ihrer Ferne vom Verkehrslärm wird die Kirche des Stephansstiftes gerne von Chören und Orchestern als Konzert- und Aufnahmeraum genutzt.
Seit 2012 ist die Kanzel der Inneren Mission neuer Anziehungspunkt der Kirche. Sie wurde mit Bildnissen von Zeugen des neuen Aufbruchs der Diakonie zu Beginn des 19. Jahrhunderts neu gestaltet, dargestellt im Renaissance-Stil vom Erfurter Künstler Michael Triegel.
„125 Jahre steht unsere Kirche als Wahrzeichen für den Anspruch, niemanden in der Gesellschaft zu vergessen. Sie verbindet Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen und schenkt ihnen eine kirchliche Heimat“, resümieren die Vorstände der Dachstiftung Diakonie, Hans-Peter Daub und Dr. Jens Rannenberg zum Jubiläum. „Gerade in Zeiten wie diesen ist deutlich, wofür Diakonie notwendig ist. Und genau deshalb ist es uns wichtig, den Geburtstag der Stiftskirche zu würdigen.“
HCN/la