Hannover – Nashorn „Kito“ geht auf Reisen für aktiven Artenschutz und Erhalt im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms.
Nashorn „Kito“ geht auf Reisen für aktiven Artenschutz
Nashörner leben seit Millionen von Jahren auf der Erde und sind heute vom Aussterben bedroht. Mit gezielten Erhaltungszuchtprogrammen setzen sich Zoos des Europäischen Zooverbands (EAZA) aktiv für den Schutz dieser imposanten Tiere ein. Im Erlebnis-Zoo steht ein weiterer Schritt für den Erhalt der Art bevor: Nashornbulle „Kito“ wird in einen anderen Zoo reisen, während ein neuer Bulle in den Erlebnis-Zoo einzieht. Dieser Partnertausch soll in zwei Zoos zur Erhaltung des Östlichen Spitzmaulnashorns (Diceros bicornis michaeli) beitragen.
Hintergrund zu „Kito“ und „Maisha“
„Kito“ kam 2017 aus dem Zoo Berlin nach Hannover. Nach dem Tod seiner Partnerin „Sany“ im Jahr 2022 lebt er nun mit der ebenfalls aus Berlin stammenden Nashorn-Kuh „Maisha“ zusammen. Da die beiden Tiere verwandt sind, war eine Fortpflanzung nicht vorgesehen.
Genetisch passende Partner gefunden
Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) wurden nun genetisch passende Partner für „Kito“ und „Maisha“ gefunden. Zunächst wird „Kito“ abreisen, bevor voraussichtlich noch in diesem Jahr ein neuer Bulle nach Hannover kommt. Kurator Robin Walb äußerte sich erfreut über die Möglichkeit, für beide Tiere neue Partner zu finden. „Mit etwas Glück werden sie sich fortpflanzen, was ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der östlichen Spitzmaulnashörner wäre.“
Aufwendiger Tiertransfer
Die Vorbereitung und Durchführung eines solchen Tiertransfers erfordert umfangreiches Fachwissen, internationale Zusammenarbeit und Geduld. Bevor ein Nashorn reist, beginnt ein wochenlanges Training mit der Transportkiste, um das Tier an diesen Ort zu gewöhnen. Nach der Reise erfolgt eine behutsame Eingewöhnung in die neue Umgebung und die vorsichtige Annäherung an den neuen Partner, in der Hoffnung auf eine harmonische Beziehung. Der bevorstehende Partnertausch ist ein Beispiel für das Engagement moderner Zoos zum Schutz bedrohter Arten.
Hintergrundinformationen zu den Östlichen Spitzmaulnashörnern
Östliche Spitzmaulnashörner sind stark gefährdet. In den frühen 1990er Jahren wurden nur noch etwa 500 Tiere in der Wildbahn gezählt. Dank großangelegter Schutzprogramme hat sich der Bestand erholt, und heute leben wieder über 1.000 Tiere in Afrika.
Wiederansiedlung und Schutzmaßnahmen
Europäische Zoos leisten einen bedeutenden Beitrag zur Regeneration der wildlebenden Population. Im Jahr 2019 wurden fünf Tiere aus dem EEP in den Akagera National Park in Ruanda gebracht, um die genetische Vielfalt der dortigen Nashornpopulation zu erhöhen. Weitere Wiederansiedlungen sind geplant.
Der Erlebnis-Zoo setzt sich seit Jahren intensiv für den Schutz der Spitzmaulnashörner ein, sowohl im Zoo als auch in ihrem natürlichen Lebensraum in Kenia. Weitere Informationen sind unter zoo-hannover.de/save-the-rhino zu finden.













