Langzeitforschung zu Stadtbäumen – „Klimaanlagen“ für heiße Sommer werden weiter untersucht

Stadtbäume als natürliche Klimaanlagen: Langzeitforschung zur Klimawirkung von Bewässerung wird fortgesetzt
Beispiel Theodor-Heuß-Platz. Foto: LHH

Hannover – Stadtbäume als natürliche Klimaanlagen: Langzeitforschung zur Klimawirkung von Bewässerung wird fortgesetzt.

Langzeitforschung zu Stadtbäumen

Die Landeshauptstadt Hannover und die Leibniz Universität Hannover setzen ihr gemeinsames Forschungsprojekt zur Rolle von Stadtbäumen als natürliche Klimaanlagen 2026 fort. Ziel ist es, mit Langzeitdaten neue Erkenntnisse zur Klimawirkung der Baumbewässerung und zur Steigerung der Kosteneffizienz beim Bewässerungsvorgang zu gewinnen.

Hintergrund

Im Projekt „Stadtbäume als natürliche Klimaanlagen“ untersuchen Landschaftsarchitekten der Universität gemeinsam mit dem städtischen Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, wie sich gezielte Bewässerung auf die Kühlleistung von Stadtbäumen auswirkt – und damit auf die Abmilderung urbaner Hitzeinseln. Bereits 2024 wurden Bodenfeuchtesensoren installiert, Zusatzbewässerungen über Wassercontainer vorgenommen und regelmäßig Messungen von Lufttemperatur und -feuchtigkeit durchgeführt. So sollte festgestellt werden, ob eine erhöhte Wasserversorgung die kühlende Wirkung der Bäume verbessert.

Weiterführung in 2026

Ab 2026 wird das Projekt verlängert, um Entwicklungen über mehrere Vegetationsperioden hinweg zu erfassen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie verändert sich die Kühlleistung durch Bewässerung über längere Zeiträume und unterschiedliche Bewässerungsregime hinweg? Besonderes Augenmerk gilt der Klimawirksamkeit: Welche Beiträge leisten Stadtbäume langfristig zur lokalen Temperaturregulierung – und unter welchen Bedingungen sind sie besonders effektiv?

Erwartete Ergebnisse und Nutzen

Von der Langzeitbeobachtung erhoffen sich die Projektpartner wertvolle Hinweise, wie Stadtbäume in heißen Sommern gezielter unterstützt und Grünflächen in Hannover künftig klimawirksam bewirtschaftet werden können. Die Erkenntnisse sollen in kommunale Handlungsempfehlungen einfließen – etwa für Neupflanzungen, Bewässerungsmanagement und die Planung von Stadtgrün. Die Ergebnisse aus dem ersten Projektjahr wurden bereits ausgewertet und in der Fachzeitschrift „Nature Based Solutions“ frei zugänglich veröffentlicht. Die Forschenden sehen großes Potenzial in der Fortführung des Langzeitversuchs.

Finanzierung und Unterstützung

Das Projekt wird weiterhin maßgeblich von der Leibniz Universität finanziert und von der Landeshauptstadt durch Flächen, Bäume, Logistik und fachliche Expertise unterstützt. Der Projektstart wurde von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.

HCN/aw – Stadtbäume als natürliche Klimaanlagen