Stadt Hannover beendet Zisternen-Projekt in der Prinzenstraße aufgrund von Gebäudeschäden

Das Zisternen-Projekt in der Prinzenstraße wurde aufgrund von Gebäudeschäden von der Stadt Hannover gestoppt. Experten klären die Ursachen
Die Prinzenstraße in Hannover, wo das Zisternen-Projekt gestoppt wurde. Foto: Symbolbild

Hannover – Das Zisternen-Projekt in der Prinzenstraße wurde aufgrund von Gebäudeschäden von der Stadt Hannover gestoppt. Experten klären die Ursachen.

Stopp des Zisternen-Projekts

Die Landeshauptstadt Hannover hat den Einbau einer Regenwasser-Zisterne in der Prinzenstraße eingestellt. Diese Entscheidung wurde von Oberbürgermeister Belit Onay und der städtischen Umwelt- und Wirtschaftsdezernentin Anja Ritschel am Montag bekannt gegeben. Grund für den Stopp sind Schäden an Gebäuden in der Prinzenstraße, die vermutlich im Zusammenhang mit den Bauarbeiten stehen.

Risiken für die Altbebauung

Das Ingenieur-Büro Stein & Partner, das mit der Bauleitung betraut war, hat festgestellt, dass „auf Grundlage der aktuellen Erkenntnisse und der Bauabläufe ein hohes Risiko für die Altbebauung“ in der Prinzenstraße besteht, falls die Tiefbauarbeiten fortgesetzt werden. Bodenbewegungen und Vibrationen während der Arbeiten können nicht ausgeschlossen werden.

Schutz der Gebäude hat Priorität

Oberbürgermeister Belit Onay äußerte Bedauern über die Entwicklung, betonte jedoch, dass die Fortführung der Arbeiten angesichts der von Experten skizzierten Risiken nicht vertretbar sei. „Der Schutz der Gebäude muss Priorität haben“, so Onay. Anja Ritschel ergänzte, dass die Stadt die Pflicht sehe, die Ursachen der Schäden vollständig aufzuklären. Die Ursachenforschung sei bereits im Gange und werde auch Empfehlungen zur Sanierung der betroffenen Gebäude umfassen. Die Stadt hat zugesagt, die Sanierungskosten zunächst zu übernehmen, um nicht auf die Regulierung durch Versicherungen warten zu müssen. Experten schätzen, dass die Bodenbewegungen, die zu den Schäden führten, vor Beginn der Arbeiten nicht vorhersehbar waren.

Gestaltungspläne für die Prinzenstraße bleiben bestehen

Der Umbau der Prinzenstraße war Teil des „Schwammstadt-Projektes“, das ein modernes Regenwasser-Management zum Ziel hatte. Der Speicher in der Straße sollte etwa 400.000 Liter Regenwasser aufnehmen, um eine digital gesteuerte Bewässerung von Stadtbäumen zu ermöglichen. Obwohl der Bau der Zisterne nun abgesagt wurde, wird die Stadt an den grundlegenden Gestaltungsplänen für die Prinzenstraße festhalten. Diese sehen unter anderem Baumbeete mit Versickerungsmulden und ein helles Pflaster vor, das in Teilen Versickerung ermöglicht.

HCN/aw – Zisternen-Projekt in der Prinzenstraße