Hannover – Märchensee im Stadtteil Sahlkamp wurde abgefischt: Maßnahme zur Verbesserung der Wasserqualität
Der städtische Fachbereich Umwelt und Stadtgrün hat sich dazu entschlossen, den verbliebenen Fischbestand im Märchensee im Stadtteilpark Sahlkamp mit Hilfe des Anglerverbandes Niedersachsen e.V. entnehmen zu lassen. Das Abfischen erfolgte am Freitag (13. September). Die Kosten für die Maßnahmen betrugen rund 3.300 Euro.
Ziel war es, die Tiere keiner weiteren Gefahr auszusetzen und gleichzeitig durch die Reduzierung der Biomasse das ökologischen Gleichgewicht des Sees zu stärken. Die geborgenen Arten wurden in für sie geeignete Gewässer umgesetzt. Es werden jetzt geeignete Maßnahmen geprüft, die das Gewässer auch auf lange Sicht wieder funktionsfähig machen, so dass ein neuer Fischbesatz möglich ist.
Der Märchensee im Stadtteilpark Sahlkamp wurde seit Mitte August intensiv durch den Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover beobachtet. Zu diesem Zeitpunkt war der Sauerstoffgehalt des Gewässers so weit abgesunken, dass es zum Absterben zahlreicher Fische gekommen ist.
Um den verbliebenen Fischbestand zu retten, wurde zunächst durch die Mitarbeiter*innen des zuständigen Pflegebetriebs in einer aufwendigen Aktion mehrere Tage lang frisches Wasser in den See geleitet und es wurden Umwälzpumpen für eine bessere Wasserqualität eingesetzt. In enger Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) und in Absprache mit dem Amt für Veterinärangelegenheiten wurden seitdem die Werte des Märchensees regelmäßig überprüft. Kurzfristig wurden auf dem Teich schwimmende Solarbelüfter installiert und dadurch eine Verbesserung des Sauerstoffgehaltes festgestellt.
Märchensee im Stadtteil Sahlkamp – Wie aktuelle Messungen gezeigt haben, reichten diese Maßnahmen jedoch nicht aus, um dauerhaft einen stabilen Sauerstoffgehalt im Teich zu erzielen, der die gute und nachhaltige Versorgung der darin lebenden Tiere sicherstellt. Hinzu kam, dass die hohen, sommerlichen Temperaturen und ein Ungleichgewicht in der Fischzusammensetzung (untypischerweise Flussbarsche, Hechte, Karpfen, Aale) für eine verstärkte Eintrübung des Wassers gesorgt haben. Verstärkt wurde dieser Effekt auch noch dadurch, dass trotz anderslautender Apelle vor Ort, Brot in Teich geworfen wurde, um die Enten und Fische zu füttern. Durch solchen zusätzlichen Nährstoffeintrag (Eutrophierung) entstehen immer mehr freischwimmende Algen, die beim beobachteten sogenannten „Umkippen“ des Gewässers vermutlich einen entscheidenden Anteil hatten.