Am Donnerstag, den 25. Juli, erließ die städtische Bauordnung eine drastische Nutzungsuntersagung für ein bereits eingeschränkt genutztes Wohngebäude im Bereich der Ahlemer Asphaltgruben. Grund für diese Entscheidung sind besorgniserregende Veränderungen im Schadbild des Schachts, der sich unter dem betroffenen Gebäude befindet. Die städtische Statikabteilung und die Fachbauleitung sahen sich gezwungen, schnell zu handeln, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten.
Nutzungsuntersagung für Wohngebäude
Bereits in der Vergangenheit war das Gebäude aufgrund von Setzrissen und fortlaufenden Höhenmessungen in seiner Nutzung eingeschränkt. Neueste Entwicklungen deuten jedoch auf Bewegungen im Baugrund hin, was die Gefahr weiterer Bodenbewegungen und damit potenzieller Risiken für die Bewohner erhöht. In Anbetracht dieser Gegebenheiten wurde die Entscheidung getroffen, das Gebäude nicht mehr zu nutzen.
Die Stadtverwaltung hat die Situation in ausführlichen Gesprächen mit den Betroffenen erörtert. Bedauerlicherweise ist die Schachtsicherung, die seit Mitte März in Bearbeitung ist, noch nicht abgeschlossen, und eine verlässliche Prognose über den Zeitpunkt der Fertigstellung steht aus. Der Nordstollen, zu dem dieser Schacht gehört, ist aufgrund ungenauer Kartierungen und der bautechnischen Komplexität eine Herausforderung. Tägliche Besprechungen sollen sicherstellen, dass das Vorgehen an die jeweilige Situation angepasst wird.
Notwendige Vorsichtsmaßnahme im Interesse der Sicherheit
Die Stadtverwaltung hat Verständnis für die Unannehmlichkeiten, die die Nutzungsuntersagung mit sich bringt. Es wird betont, dass diese Maßnahme nicht als Schikane, sondern als notwendige Vorsichtsmaßnahme im Interesse der Sicherheit der Anwohner ergriffen wurde. Ein ähnlicher Vorfall auf dem Mittelstollen, bei dem ein gewerblich genutztes Gebäude aufgrund akuter Einsturzgefahr geräumt werden musste, verdeutlicht die Dringlichkeit solcher Maßnahmen. Die Vorstellung, dass ein solches Ereignis nachts geschehen könnte, wenn Bewohner schlafen, ist alarmierend.
Die Stadt hat in der Vergangenheit regelmäßig über die Notwendigkeit der Sicherungsmaßnahmen an den Ahlemer Asphaltgruben informiert. Bürger*innenversammlungen und eine FAQ-Internetseite bieten detaillierte Informationen und ermöglichen den direkten Kontakt zur Stadtverwaltung. Diese steht den Anwohnern auch telefonisch oder persönlich zur Verfügung, um Fragen zu klären.
LHH versucht Problem zu lösen
Es ist wichtig zu betonen, dass die Landeshauptstadt Hannover (LHH) nicht Verursacherin des Problems ist, sondern sich aktiv für eine Lösung einsetzt. Gemeinsam mit Land und Region werden erhebliche Finanzmittel in die Sicherung und den Erhalt von rund 70 privaten Wohngebäuden investiert. Trotz der Einschränkungen im öffentlichen und privaten Bereich zeigt die überwiegende Mehrheit der Anwohner Verständnis für die Maßnahmen und begrüßt die Bemühungen, das Problem zu lösen.
Die Stadtverwaltung bleibt weiterhin im Dialog mit den Betroffenen und wird alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Sicherheit und das Wohl der Anwohner an den Ahlemer Asphaltgruben zu gewährleisten.
HCN/aw













