Hannover – „Das Licht ist weiter stärker als die Dunkelheit“ – Zwillingsosterkerzen werden in der Marktkirche und in der Basilika St. Clemens leuchten.
Entzünden der Osterkerzen
In der Osternacht werden sie wieder erstmals entzündet: die Zwillingskerzen, in der evangelisch-lutherischen Marktkirche und der katholischen Basilika St. Clemens. „Es sind nach wie vor dunkle, schwierige, herausfordernde Zeiten, in denen wir leben“, sagen Marktkirchenpastor Marc Blessing und der kommissarische Regionaldechant Wolfgang Semmet, der zurzeit „Hausherr“ der Basilika St. Clemens ist: „Wir vertrauen darauf, dass das Licht weiter stärker ist als die Dunkelheit.“
Tradition der Zwillings-Osterkerzen
2009 hat erstmals der damalige katholische Propst Martin Tenge die Zwillings-Osterkerzen anfertigen lassen und sie überreicht. Eine Tradition, die der bis Februar diesen Jahres amtierende Propst Christian Wirz fortgesetzt hat und die nun nicht abbrechen soll: Die Kerzen sollen weiterhin die besondere Verbundenheit zwischen der Marktkirche und der Basilika St. Clemens zum Ausdruck bringen.
Design
Entworfen und gefertigt wurden die Kerzen in diesem Jahr wieder von der Karmeliterin Schwester Marija Marta, die im Karmel St. Josef in Hannover lebt und arbeitet. Seit November 2013 ist der Frauenorden der Karmelitinnen in der Landeshauptstadt ansässig. Die Gemeinschaft besteht aus elf Schwestern. Es ist ein kontemplativer Orden – das Gebet steht im Mittelpunkt des Lebens im Karmel.
„Ich bin der Weg.”
Die Gestaltung der Kerze orientiert sich an einem Vers aus dem Johannes-Evangelium: „Ich bin der Weg.” (Joh 14,6). In rot ist der Vers auf ein golden-marmoriertes Kreuz geschrieben, umspielt von gewundenen Linien, die diesen Weg andeuten. Für Sr. Marija Marta ist der Weg von Jesus, „der Weg in das wahre Leben; in die Freiheit; der Weg in die Zukunft.“ Und es sei Gott, der auf diesem Weg führt, betont die gebürtige Lettin.
„Vor wenigen Wochen haben wir auch als Kirchen zu Kundgebungen für ein Ende des Krieges in der Ukraine aufgerufen“, sagt der kommissarische Regionaldechant Wolfgang Semmet: „Das österliche Licht, der Weg Jesu sind ein Zeichen dafür, dass wir nicht nachlassen dürfen, für Frieden und Zusammenhalt einzutreten.“ Geschwisterlichkeit und Solidarität sind die entscheidenden Voraussetzungen einer friedlicheren und gerechteren Gesellschaft.
„Vor über einem Jahr sind unsere Gewissheiten zerbrochen“, unterstreicht Marktkirchenpastor Marc Blessing. Es fallen Bomben, es verdorren ganze Landstriche auf Kontinenten, es sterben Menschen auf der Flucht: „Aber Hoffnung wächst, wenn man merkt, man kann etwas tun.“ Für diese Hoffnung steht die Osterkerze.
HCN/aw