Hannover – Am Dienstagmittag, 24.05.2022, hat die Polizei einen leblosen Säugling in einem Mülleimer an der Schierholzstraße entdeckt. Zuvor informierte eine 27-Jährige die Beamten darüber, dass ihr Lebensgefährte das Baby dort abgelegt haben soll. Nun untersucht die Kriminalpolizei Hannover die Umstände des Todes.
Nach aktuellen Erkenntnissen der Kriminalpolizei Hannover meldete sich die 27-jährige mutmaßliche Mutter gegen 12:20 Uhr bei dem Polizeinotruf. Sie berichtete von einer Geburt und darüber, dass ihr 22-jähriger Lebensgefährte den leblosen Säugling in einem Mülleimer an der Schierholzstraße abgelegt habe. Eine Streifenwagenbesatzung des Polizeikommissariats Hannover-Misburg überprüfte diese Angaben umgehend und ließ sich von dem Mann den Ablageort an einer Wertstoffinsel nahe der Bollnäser Straße zeigen.
Die Beamten und alarmierte Rettungskräfte fanden ein lebloses Baby vor. Ein Rettungswagen transportierte die Frau in ein Krankenhaus. Der 22-Jährige begleitete die Beamten zur Wache und stellte sich den Fragen der Ermittelnden. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entließen sie ihn.
Der Fundort wurde zeitweise weiträumig abgesperrt, sodass es zu Behinderungen im Verkehr an der Schierholzstraße in Misburg-Nord kam. Die Kriminalpolizei Hannover sicherte Spuren am Fundort und am Geburtsort in einer nahegelegenen Wohnung und befragte Zeugen und die mutmaßlichen Eltern des toten Säuglings. Ein Bestattungsunternehmen brachte den sichergestellten Leichnam zur Rechtsmedizin, wo bereits am Nachmittag eine erste kriminalpolizeiliche Leichenschau erfolgte. Am Mittwoch, 25.05.2022, soll eine Obduktion durchgeführt werden.
Nach einer ersten Einschätzung kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass der Säugling überlebensfähig gewesen wäre. Die Ermittlungen wegen Verdachts des Totschlags durch Unterlassen wurden nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft Hannover eingeleitet.
HCN/nh