Hannover – Bei Frauen und Männern können sich die Symptome und der Verlauf vieler Krankheiten unterscheiden, genauso wie die Wirkung von Medikamenten. So braucht eine Tablette etwa für den Weg durch den Körper eines Mannes und den einer Frau häufig unterschiedlich lange, Frauen haben meistens einen größeren Körperfettanteil und sind oft kleiner als Männer. Studien an weit verbreiteten Arzneimitteln zeigen, dass Frauen in der Regel andere Zieldosen benötigen als Männer.
Dennoch orientiert sich die Medizin in allen Bereichen bisher fast immer an männlichen Probanden. Mit dem neuen „Female Health Incubator“ will hannoverimpuls jetzt Frauen-Einzelgründungen, Frauen-Teamgründungen und Gründungen in gemischten Teams dabei unterstützen, Geschäftsmodelle zu realisieren, die die weibliche Gesundheit im Fokus haben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf „Femtech“ und „Digital Health“. „Wir wollen Frauen mit dem Female Health Incubator motivieren, ihre unternehmerische Idee im Gesundheitsbereich groß zu denken. Vom smarten Armband gegen Hitzewallungen bis hin zum professionellen Frühgeburten-Scanning – der Markt zeigt einerseits, wie groß der Bedarf an Lösungen für die weibliche Gesundheit ist. Und andererseits ist der Gesundheitsbereich der, in dem der Anteil an weiblichen Unternehmerinnen am höchsten ist, aber noch sehr viel Potential bietet“, erklärt Doris Petersen, Geschäftsführerin der hannoverimpuls GmbH, das innovative Konzept.
In einem Projektzeitraum von jeweils sechs Monaten werden die entsprechenden Startups intensiv durch Coaching, Workshops und mehr begleitet und mit Investor*innen sowie Expert*innen vernetzt. Die Förderung ist so konzipiert, dass sie auch teilzeitgeeignet ist und sich der individuellen Lebenssituation der Gründerinnen anpasst.
Es besteht für die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, ein halbes Jahr ein Gründerstipendium der NBank zu erhalten, um ihre unternehmerische Idee auszuarbeiten und marktfähig zu machen. hannoverimpuls unterstützt Interessierte auch bei der entsprechenden Antragstellung. Gefördert wird der Female Health Incubator aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen des Projekts „Soziale Innovation“.
Bewerben können sich ab sofort Female Startups oder Gründungsteams mit Frauenbeteiligung, die eine unternehmerische Idee im Bereich Female Health mitbringen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich das Konzept noch in der Ideenphase oder bereits in Gründung befindet. Die Bewerbungsphase endet am 2. August 2020. Der erste Female Health Incubator soll im September 2020 starten. www.fhihannover.de
Der Female Health Incubator ist Teil der hannoverimpuls-Strategie zur Förderung von Frauen. Vor dem Hintergrund hat hannoverimpuls jüngst im Auftrag des Niedersächsischen Sozial- und des Wirtschaftsministeriums mit Unterstützung der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg eine Interview-Studie mit weiblichen Startups durchgeführt. Mit der Frage „wo stehen weibliche Startups im niedersächsischen Startup-Ökosystem“ wurden Gründungsintention, Status Quo und Förderbedarfe von Frauen-Innovationsgründungen ausgewertet und daraus konkrete Handlungsbedarfe für die Female Startups abgeleitet. www.female-startups-nds.de
HCN/pk