Kulturcafé Anna Blume aus Hannover: Sonderpreis beim DEICHMANN-Förderpreis für Integration

Preisverleihung, diesmal für Hannover. Foto: DEICHMANN/ Rüdiger Fessel

Hannover – Das Kulturcafé Anna Blume aus Hannover hat in Düsseldorf den Sonderpreis des DEICHMANNFörderpreises für Integration erhalten. Ziel des Cafés ist es, benachteiligten Menschen einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz zu bieten, an dem sie sich professionell und auf Augenhöhe weiterentwickeln können.

Für dieses Engagement wurde der Initiative ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro durch Heinrich Deichmann, Initiator des Förderpreises, und Schirmherrin und Jury-Mitglied Fernanda Brandão überreicht.

Düsseldorf, 14. November 2019. Heutzutage finden die meisten Menschen mit einer Schwerbehinderung nur sehr schwer oder gar keinen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz und arbeiten, wenn überhaupt, nicht auf dem so genannten ersten Arbeitsmarkt, sondern in „Werkstätten für behinderte Menschen“. Dabei sind sie vom „wirklichen“ Leben relativ weit entfernt. Diesen Weg hätte auch die Tochter der Geschäftsführerin des inklusiven Kulturcafés Anna Blume, Ute Wrede, eingeschlagen. Kognitive Beeinträchtigungen wie die ihrer Tochter führen die Betroffenen im Normalfall auf Sondereinrichtungen wie Förderschulen und Werkstätten für behinderte Menschen.

Als Eltern wollten sie ihr von Beginn an eine gleichberechtigte Teilhabe an allen Lebensbereichen eröffnen. Zusammen mit weiteren engagierten Eltern und Pädagoginnen war die Gründung der inklusiven „Mira-Lobe-Schule“ in Hannover ein erster wichtiger Schritt. Nach der Projektentwicklung als Vorsitzende des Vereins „Arbeit für Alle! e.V.“ und der Gründung der „Anna Blume gem. GmbH“ eröffnete Ute Wrede 2016 das Inklusive Kulturcafé Anna Blume, benannt nach einem Gedicht des berühmten Hannoveraner Künstlers Kurt Schwitters. Dass das Café seit nun fast vier Jahren ein tragfähiges, professionell-inklusives Konzept hat, zeigen nicht zuletzt auch das kulturelle Angebot an niveauvollen Konzerten und Lesungen, an Tagungen, privaten Feiern und Gesellschaften.

Das Café versteht sich auch als ein Ort, der sich für die gesellschaftspolitisch relevanten Themen wie Integration und Inklusion positioniert. Das hat großen Einfluss auf das Selbstverständnis – besonders bei den Mitarbeiterinnen mit Behinderung. Sie haben spürbar mehr Selbstbewusstsein entwickelt und es herrscht ein positives Arbeitsklima. Auch Schülerpraktika oder berufsvorbereitende Praktika für Jugendliche mit einer schweren Behinderung werden angeboten. „Dieses vielseitige Angebot, das ganz im Sinne des Förderpreises steht, hat die Jury überzeugt“, so Heinrich Deichmann.

Zum 15. Mal wird der DEICHMANN-Förderpreis für Integration dieses Jahr verliehen. Ziel des Preises ist es, neben Unternehmen, die sich in herausragender Weise für benachteiligte Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund einsetzen, Vereine und Schulen ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken und mit dem

DEICHMANN-Förderpreis für Integration auszuzeichnen. Auch in diesem Jahr wird der Preis durch Schirmherrin und Jury-Mitglied Fernanda Brandão unterstützt. Aus ihrer eigenen Kindheit und Jugend weiß die Fitnessexpertin und Entertainerin mit brasilianischen Wurzeln, wie wichtig Bemühungen um eine gelungene Integration sind.

HCN/bs