Weihnachten nicht allein

Die Region Hannover fördert regionsweit Projekte und Programme, die früh und niedrigschwellig helfen. (Themenfoto)

Heiligabendfeier in der Johanniter-Unterkunft für drogenabhängige Obdachlose

Hannover – Heiligabend mit Würstchen und Kartoffelsalat, Bescherung, einem Tannenbaum und Weihnachtsliedern – das konnten auch die Bewohner der Unterkunft für drogenabhängige Obdachlose (U.D.O.) genießen. Das Team um Einrichtungsleiter Boris Sladkov richtet jedes Jahr am 24. Dezember eine Weihnachtsfeier aus.

Johanniter-Pfarrer Gottfried Kawalla und Sabine Kawalla stimmten Weihnachtslieder an. (Foto: Johanniter/Janna Schielke)

„Das ist wichtig, weil gerade die Weihnachtszeit für viele Bewohner große persönliche und emotionale Herausforderungen bringt“, sagt der Sozialpädagoge. Dafür verschieben die Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer die Feiern mit den eigenen Familien.

Gerade in den kalten Wintermonaten suchen viele Menschen ohne Obdach Hilfe in der Unterkunft, die die Johanniter-Unfall-Hilfe in Hannover-Lahe betreibt. Hier bekommen sie nicht nur ein Bett im Zweierzimmer, sondern auch Beratung und Unterstützung. Ein gemeinsames Essen, kleine Geschenke und festliche Stimmung gehörten am Heiligabend außerdem dazu.

Johanniter-Pfarrer Gottfried Kawalla hielt eine Predigt ab. Gemeinsam mit seiner Frau Sabine unterstützt er die Feier jedes Jahr ehrenamtlich. Viele der Bewohner kennt er schon lange, so wie Marcel, der seit 20 Jahren „bei U.D.O.“ lebt.

Die Weihnachtsfeiern in der Johanniter-Einrichtung sind für ihn zur Tradition geworden. Gemeinsam mit den anderen Gästen lauschte er der Weihnachtsgeschichte und sang klassische Lieder wie „Es ist ein Ros entsprungen“ oder „O du fröhliche“. Gottfried Kawalla betonte die Parallelen zwischen der Weihnachtsgeschichte und dem Leben vieler seiner Zuhörer.

Auch Maria und Josef seien auf der Suche nach Obdach gewesen. Für ihn bedeute das Fest, sich aufgehoben und geborgen zu fühlen. „Nicht allein sein – darum geht es an Weihnachten.“

HCN/jp